Rückspiegel: Die zehn denkwürdigsten Momente der Saison 2018

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Der Klebestreifen … | © Stefan Deck

9. Klebestreifen-Gate

Tape und Rennsport: Diese beiden Zutaten gehören einfach zusammen. Droht ein Rennauto auseinanderzufallen, haben drei Streifen Panzerband noch immer dafür gesorgt, dass es doch weitergeht. Aber in diesem Jahr rückte das berühmte Klebeband auch sportlich in den Vordergrund. Gleich bei drei verschiedenen Rennen fand sich ein Klebestreifen in der Hauptrolle wieder.

Den Anfang machte das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Dort bügelte Audi-Werkspilot Dries Vanthoor die Konkurrenz in der Superpole-Qualifikation. Doch lange Zeit hielt die Poleposition für das W Racing Team nicht. Der Mannschaft wurde der erste Startplatz aberkannt. Die WRT-Piloten wurden strafversetzt und mussten eine dreiminütige Stop-and-Go-Strafe absitzen. Die Mannschaft hatte unerlaubterweise die Luftmengenbegrenzer zugeklebt.

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Die nächste betroffene Partei war das Team 75 Bernhard im ADAC GT Masters. Bei den Wertungsläufen auf dem Sachsenring stellten die Regelwächter Unregelmäßigkeiten an den Heckflügeln fest. Diese wurden mit einem Klebestreifen versehen. Die Mannschaft startete unter Vorbehalt von der Poleposition und holte den Sieg, wurde aber im Nachhinein disqualifiziert.

Aber auch beim Finale des Blancpain Endurance Cups war das Klebeband im Rampenlicht. Black Falcon wurde der Sieg in Barcelona aberkannt, weil die schwarzen Falken Klebeband im Ansaugstrakt angebracht hatte. Nach wochenlanger Verhandlung und einem Einspruch erhielten die Meuspather den Sieg zurück und wurden damit einhergehend Meister in der Langstreckenwertung.

In einem immer enger werdenden Wettbewerb suchen die Mannschaften nach Grauzonen im Reglement und versuchen, diese für sich zu nutzen. In zwei von drei Fällen ist es in diesem Jahr nicht aufgegangen. (Gereon Radomski)