Rückspiegel: Die zehn Tiefpunkte der Saison 2017

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Das neue Reglement der LMP1-Klasse hatte nur wenige Wochen bestand | © Marcel Langer

3. Zukünftiges Reglement der FIA WEC

Für ein negatives Highlight sorgte der ACO noch vor dem Beginn der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans. Auf einer Pressekonferenz präsentierte der französische Automobilklub stolz das zukünftige LMP1-Hybridreglement. Der neue Kernpunkt war die Implementierung eines standardisierten Plug-in-Hybridsystems. Zudem sollten die LMP1-Sportwagen zukünftig den ersten Kilometer nach einem Boxenstopp reinelektrisch zurücklegen.

Diese Punkte kamen ausdrücklich auf Wunsch von Peugeot ins Reglement. Toyota und Porsche waren nicht sehr begeistert von der Änderung. Porsche verkündete knapp einen Monat später seinen Rückzug aus der Langstrecken-WM. Folglich hing nun alles von Peugeot ab. Doch Peugeot hat den ACO nach einer gefühlt ewig andauernden Hängepartie, bei der der Automobilklub dem französischen Autobauer unfassbar viele Reglementeingeständnisse gemacht hat, am Ende hängen lassen.

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Nun steht der ACO vor einem Scherbenhaufen. Mit Toyota ist nur ein Hersteller des kurzen Hybridzeitalters übrig geblieben. Eine rasche Besserung der Lage ist nicht in Sicht. Zwar steigt wieder das Interesse von privaten LMP1-Mannschaften, aber das hilft den Veranstaltern nicht dabei, den WM-Status zu behalten. Mit Audi, Nissan und Porsche sind drei Hersteller von der Langstrecken-WM direkt in die Formel-E-Meisterschaft gewechselt, während Hersteller, die kostengünstigen Spitzenlangstreckensport betreiben möchten, einen DPi-Prototypen bauen. (Gereon Radomski)