Als Favorit angetreten, hat Toyota bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans abermals den Erfolg für sich reklamiert. Der japanische Konstrukteur gewann das Traditionsrennen an der Sarthe zum dritten Mal hintereinander. United Autosports dominierte die LMP2-Division, Aston Martin reüssierte im GTE-Sektor.

Toyota hat die Erwartungen bei den 24 Stunden von Le Mans erfüllt. Der fernöstliche Konstrukteur hat einen weiteren Triumph auf dem Circuit de la Sarthe davongetragen, errang somit einen Hattrick beim Traditionsrennen im Nordwesten Frankreichs. Letztlich erstiegen Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima zum dritten Mal in Folge die oberste Stufe des Siegertreppchens – diesmal mit Brendon Hartley, welcher zu Saisonbeginn den Cockpitplatz Fernando Alonsos eingenommen hat.

Gleichwohl war der in Köln ansässigen Werksmannschaft kein Doppelerfolg beschieden, weil die Markenkollegen Mike Conway, José María López und Kamui Kobayashi des Nachts mit einem Turboschaden in Rückstand gerieten. Nichtsdestoweniger vermochte das Toyota-Gespann wegen Komplikationen bei Rebellion Racing, noch auf den dritten Platz vorzurücken. Auch das siegreiche Trio bewältigte die Ein-Tages-Distanz indes nicht ohne Probleme, geriet zu Beginn durch einen Reifenschaden vorübergehend ins Hintertreffen.

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Die Silbermedaille erstritten derweil Bruno Senna, Norman Nato und Gustavo Menezes für Rebellion Racing, welche zunächst aufgrund einer Karosseriebeschädigung im teaminternen Vergleich zurückfielen, alsdann jedoch ihre Stellung im Klassement festigten. Die Stallgefährten Romain Dumas, Nathanaël Berthon und Louis Delétraz standen ebenfalls im Begriff, das Podium zu erklimmen, büßten die Bronzeplatzierung jedoch in der Schlussphase ein, als ein mehrminütiger Stopp zur Kupplungsreparatur nottat.

United Autosports dominiert LMP2-Klasse

Dennoch: Mitunter vermochte Rebellion Racing, das Toyota-Tempo mitzugehen, jedoch verlor die helvetische Equipe im Überrundungsverkehr den Kontakt zum Nippon-Hersteller. Überdies überschritt die Boxenstoppdauer bei Rebellion Racing die Standzeit Toyotas. Demgegenüber musste ByKolles Racing bereits im ausgehenden ersten Wettbewerbsdrittel aufgeben, da Bruno Spengler verunfallte, und die Mechaniker den Prototyp nicht wieder in stand setzen konnten.

In der LMP2-Kategorie erbrachte United Autosports eine fehlerfrei Leistung, kontrollierte die Geschehnisse im Département Sarthe. Daher streckten Phil Hanson, Filipe Albuquerque und Paul di Resta schlussendlich die Siegertrophäe empor. Eine Safety-Car-Phase brachte Anthony Davidson, António Félix da Costa und Ricardo Gonzàlez im Zielsprint noch einmal in Reichweite, um möglicherweise einen Angriff zu starten, jedoch musste das Team Jota einen allerletzten Splash-and-Dash einlegen. United Autosports schnappte sich damit zugleich den LMP2-Titel.

Das Stockerl komplettierte wiederum Panis Racing mit der Besatzung Nicolas Jamin, Julien Canal und Matthieu Vaxivière. Allerdings gereichte dem Oreca-Ensemble ein Aufhängungsschaden bei G-Drive Racing zum Nutzen. Denn Jean-Eric Vergne, Roman Russinow und Mikkel Jensen gingen zuvor daran, den Bronzerang zu erfechten, fielen in der Endphase der Endurance-Kraftprobe auf den fünften Platz zurück.

Rennleitung disqualifiziert Jackie Chan DC Racing wegen regelwidriger Teilliefreung

Unterdessen meisterte Signatech-Alpine eine Tour de Force in der Region Pays de la Loire. Ein Wasserleck zwang den Rennstall schon nach einer Umrundung, in die Boxengasse einzuschwenken. Mit ganzem Einsatz kletterten Thomas Laurent, André Negrão und Pierre Ragues anschließend das Klassement wieder hinauf, fochten sich zielbewusst durch, was dem Pilotengespann letzthin Klassenrang vier einbrachte.

Auch Jackie Chan DC Racing schickte sich an, eine Position unter den besten Fünf zu okkupieren. Allerdings ahndeten die Stewards eine kuriose Regelverletzung, disqualifizierten den chinesischen Rennstall während des Rennens. Wegen Elektrikproblemen parkierte Gabriel Aubry seinen Oreca-Prototyp am Streckenrand, telefonierte mit seinem Team, woraufhin ein Mechaniker herbeieilte, um ihm eine Komponente zu überreichen, wodurch Aubry die Fahrt fortsetzen konnte. Diese Vorgehensweise missfiel der Rennleitung.