Überraschung: Toyota hat beim WM-Finale in Bahrain einen Doppelsieg gefeiert. Als Erste erreichten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López das Ziel, wodurch das Trio auch den Weltmeistertitel erfocht. In der GTE-Pro-Kategorie holte wiederum Porsche einen Zweifacherfolg.
Es wäre zweifelsfrei Schönfärberei, dem Finale der Langstrecken-WM auf dem Bahrain International Circuit irgendetwas Unterhaltsames abzugewinnen. Lediglich Wirklichkeitsleugnung vermag, die in Sakhir vorwaltende Tristesse wegzufabulieren. Den naheliegenden Prognosen entsprechend, hat Toyota das Wettrennen gegen sich selbst auf der arabischen Grand-Prix-Bahn gewonnen.
Eingestandenermaßen: Eine herstellerinterne Titelentscheidung stand bei der Endrunde im Königreich Bahrain noch aus. Schlussendlich erklommen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López nach der achtstündigen Wettbewerbsdauer die oberste Stufe des Siegertreppchens, stehen somit als diesjährige Weltmeister fest. Die Stallgefährten Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley mussten sich wiederum mit der Silbermedaille bescheiden.
Den nunmehrigen Vizeweltmeistern gereichte beim Saisonabschluss unweit der Hauptstadt Manama das auferlegte Handicap zum Nachteil. Beim Zieleinlauf betrug der Abstand zwischen den Toyota-Athleten eine Minute und viereinhalb Sekunden. Bereits zur Halbzeit hatten Conway, Kobayashi und López einen beträchtlichen Vorsprung herausgefahren, ehe der Rückstand des zweitplatzierten TMG-Trios vorübergehend wegen einer Safety-Car-Unterbrechung zusammenschmolz.
In der LMP2-Liga stehen Phil Hanson und Filipe Albuquerque bereits seit der Kraftprobe in Le Mans als Titelträger fest. Beim Gastspiel in der Wüste Bahrains belegten die designierten Meister, denen seit dem Lauf in Schanghai die Unterstützung Paul di Restas zuteilwurde, den vierten Platz. Den Tagessieg errang wiederum Jackie Chan DC Racing mit Gabriel Aubry, Ho-Pin Tung und Will Stevens.
Porsche triumphiert in beiden GTE-Klassen
Tatsächlich loderte zumindest in der kleinen Prototypenklasse ein bisschen Kurzweile auf. Die Jota-Mannschaft Roberto González junior, Antonio Felix da Costa und Anthony Davidson verzeichnete beim Überqueren der Ziellinie einen lediglich anderthalbsekündigen Rückstand. Das Stockerl der fünf Oreca-Sportwagen und einen Dallara-Renner umfassenden Kategorie komplettierte das Racing Team Nederland. Im Cockpit lösten Frits van Eerd, Giedo van der Garde Rubens und Nyck de Vries einander ab.
In der GTE-Pro-Division trug Porsche einen Zweifachtriumph davon. Im innerbetrieblichen Duell behaupteten sich Michael Christensen und Kévin Estre gegenüber den Markenkollegen Gianmaria Bruni und Richard Lietz. Derweil wurden Marco Sørensen und Nicki Thiim nur Vorletzte – also Fünfte; die Leistung der Prodrive-Piloten reichte dennoch hin, um das Königreich am Persischen Golf als GTE-Weltmeister zu verlassen.
Die GTE-Am-Division entschied wiederum das Team Project 1 zu seinen Gunsten. Larry ten Voorde, Jörg Bergmeister und Egidio Perfett wechselten sich im Porsche-Neunelfer ab. Den Silberrang bekleideten Nicklas Nielsen, François Perrodo und Emmanuel Collard, wodurch die AF-Corse-Athleten den Meistertitel eintüteten. Die nächstjährige Saison beginnt am dritten Märzwochenende in Sebring – Stand jetzt.