Algarve: Toyota siegt erneut, fünf Hersteller unter den besten Fünf

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Toyota triumphierte neuerlich | © Jan Patrick Wagner (FocusPackMedia)

Toyota hat auch das Sechs-Stunden-Rennen an der Algarve gewonnen. Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa errangen die Siegertrophäe. Beim Zieleinlauf befanden sich fünf Hersteller unter den besten Fünf – Ferrari vor Porsche, Cadillac und Peugeot.

Die Werksdelegation Toyotas hat auch bei den Sechs Stunden an der Algarve den Erfolg für sich reklamiert. Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa kreuzten die Ziellinie mit einer Runde Vorsprung als Sieger. Gleichwohl war dem Konstrukteur aus Fernost beim zweiten Saisonlauf der FIA World Endurance Championship kein erneuter Zweifacherfolg vergönnt, obwohl die Einsatzmannschaft Gazoo Racing abermals einen dominanten Auftritt hinlegte.

Die Schwesterbesatzung – Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López – musste bereits in der Frühphase des Wettbewerbs einen Reparaturstopp einlegen, weil der Drehmomentsensor am Antriebsstrang defekt war, welchen die Regelaufseher zur Überwachung des Energieverbrauchs verwenden. Wegen des Aufenthalts in der Garage zur Instandsetzung verloren die Gewinner der Auftaktveranstaltung in Sebring insgesamt sieben Runden.

Zumindest vermochten Conway, Kobayashi und López als Neuntplatzierte, noch zwei Meisterschaftspunkte zu ergattern, da Jacques Villeneuve im Vanwall Vandervell 680 nach knapp fünf Sechsteln der Renndistanz verunfallte. Zudem machte ein Problem an der Servolenkung einen außerplanmäßigen Boxenstopp bei den Dane Cameron, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki erforderlich, wodurch die Porsche-Piloten Gesamtletzte wurden.

Zweitstärkste Kraft im Konzert der Hypercar-Hersteller blieb unterdessen Ferrari. Die Roten waren in der Lage, ihr Renntempo zu erhöhen, jedoch bereitete das Bremsen per Kabel vermittels Hybridsystem Schwierigkeiten, weshalb der italienische Konstrukteur jenes deaktivierte, was zu überhitzten Bremsen führte. Nichtsdestoweniger erstritten Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen letzten Endes die Silbermedaille.

Demgegenüber mussten sich die Stallgefährten Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi mit dem sechsten Rang als Endergebnis bescheiden; ungefähr eine halbe Stunde vor dem Fallen der Zielflagge musste sich Pier Guido mit einer beschädigten Bremsschreibe vorne rechts zur Box retten. Derweil erklommen die Porsche-Athleten Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor die unterste Stufe des Siegertreppchens.

Peugeot vervollständigt die besten Fünf

„Hier in Portimão mussten wir kämpfen, aber insgesamt hat es gepasst, und wir sind mit dem dritten Platz mehr als zufrieden“, erklärte LMDh-Werksmotorsportleiter Urs Kuratle in einer Pressemitteilung. „Unsere Nummer fünf hatte ein Problem mit der Servolenkung. Warum, werden wir jetzt analysieren. Auch den Grund für den letzten Tankstopp, den unser Porsche 963 mit der Startnummer sechs kurz vor Schluss einlegen musste, gucken wir uns noch einmal genau an.“

Porsche ging im Südwesten Portugals dann und wann daran, Ferrari Widerpart zu leisten, musste sich in der Hierarchie der Werke schlussendlich aber an dritter Stelle einordnen. Seine Stellung im Mittelfeld der Herstellerrangordnung festigte wiederum Cadillac; Earl Bamber, Alex Lynn und Richard Westbrook belegten nach einem Zwischensprint im mittleren Abschnitt der Sechs-Stunden-Wettfahrten den vierten Platz.

Eine Steigerung im Vergleich zur Saisoneröffnung in Sebring gelang auch Peugeot. Loïc Duval, Gustavo Menezes und Nico Müller wurden Fünfte. Folglich waren fünf unterschiedliche Marken unter den vordersten Fünf vertreten. Die Teamkollegen Paul di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Éric Vergne starteten das Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs von Portimão aus der Boxengasse und erzielten schlussendlich Platz sieben.

Ohne Zwischenfälle überstand die Scuderia Cameron Glickenhaus die sechsstündige Distanz im Autódromo Internacional do Algarve. Nichtsdestominder handelten sich Romain Dumas, Ryan Briscoe und Olivier Pla gegenüber den Gesamtsiegern einen Fünf-Runden-Rückstand ein. In der LMP2-Klasse feierte United Autosports einen Doppelsieg: Giedo van der Garde, Oliver Jarvis und Joshua Pierson besiegten Phil Hanson, Frederick Lubin und Ben Hanley.

Indes gewann Corvette Racing die GTE-Am-Klasse auf der portugiesischen Berg-und-Tal-Piste. Am Lenkrad wechselten Bean Keating, Nick Catsburg und Nicolas Varrone einander ab. Die nächste Begegnung findet bereits am übernächsten Wochenende statt. Das Sechs-Stunden-Rennen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ist zugleich die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans am Fronleichnamswochenende.