GTE-Pro-Redaktionstipp: Wer erringt den Le-Mans-Klassensieg?

743
Mit Kultbeklebung zum Le-Mans-Erfolg? | © Porsche

Tim Keuler: Für mich macht in der GTE-Pro-Kategorie in diesem Jahr Porsche das Rennen. Ich hoffe, dass die tolle Hommage an die Lackierungen früherer Jahrzehnte belohnt wird, und eines der in Traditionsfarben lackierten Fahrzeuge die Klasse an führender Stelle beenden wird.

Markenintern hat für mich die Fahrerkombination aus Kevin Estré, Laurens Vanthoor und Michael Christensen die Nase vorne. Ob die Porsche 911 RSR schnell genug sind, wird sich zeigen. Ist dem nicht so, wird die Konkurrenz sofort zur Stelle sein. Nachdem Ford vier Fahrzeuge an die Sarthe bringt, ist die Vermutung nahe, auf die US-Amerikaner zu setzen.

- Anzeige -

Doch auch BMW, die in diesem Jahr mit dem brandneuen M8 GTE an die Traditionsrennstrecke zurückkehren, wird sicherlich ein Wörtchen mitzureden haben. Ob das Modell allerdings schon die ausreichende Zuverlässigkeit besitzt, um beim Saisonhöhepunkt um den Sieg mitkämpfen zu können, bleibt abzuwarten.

Daniel Stauche: Gleich drei Hersteller ziehen in diesem Jahr die Karte der numerischen Überlegenheit. Porsche und Ford schicken vier Autos ins Rennen, Ferrari deren drei. Offensichtlich erhoffen sie sich von einer größeren Anzahl an Fahrzeugen eine größere Chance auf den Sieg. Auf der anderen Seite stellt dies jedoch eine größere Herausforderung für die Mannschaften dar und kann im Zweifelsfall zu Konflikten in der Priorisierung führen.

Aus meiner Sicht wird sich der numerische Vorteil im Kampf der siebzehn Werksfahrzeuge nicht auszahlen. Der wichtige Faktor wird die Routine und taktische Geschicktheit sein. Und welches Team verkörpert dies mehr als Corvette Racing rund um Programmmanager Doug Fehan. Jahr um Jahr reisen die zwei Boliden nach Nordwestfrankreich und sind stets siegfähig.

Nach Rang drei im vergangenen Jahr wird es in diesem Jahr wie 2015 wieder der Sieg werden. Die Fahrerteams haben sich nur an einer Stelle geändert. Im 63er-Auto wird statt Jordan Taylor Mike Rockenfeller am Lenkrad hantieren. Das Trio kennt sich bestens von den 24 Stunden von Daytona und den Zwölf Stunden von Sebring. Für das Schwesterfahrzeug ging es beim Saisonauftakt auf Platz drei.

Dahinter wird sich ein Kampf zwischen Ferrari, Ford und Porsche um die weiteren Podiumsplätze entwickeln. Wer diesen für sich entscheiden wird, ist schwer zu beantworten, allerdings scheinen in dieser Saison Ford und Porsche sehr gut aussortiert, mit Siegen in Daytona und Sebring. Auch den FIA-WEC-Saisonauftakt in Spa gewann Ford. Für eine Überraschung gut sein könnte BMW mit dem Dickschiff M8 GTE. Aston Martin wird dagegen mit Kinderkrankheiten zu kämpfen haben.