Wolfang Land: „Im Moment gibt’s Autos, die wesentlich schneller sind“

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Land-Motorsport sei derzeit nicht konkurrenzfähig | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Fährt Land-Motorsport im Schongang, um Einschränkungen durch die Balance of Performance abzuwenden? Wolfgang Land verneint diese Frage emphatisch. „Im Moment gibt’s Autos, die wesentlich schneller sind als unseres“, meinte der Teamchef währen des zweiten VLN-Laufes.

Agiert Land-Motorsport bei den Vorbereitungen auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Schonmodus, um keinerlei Restriktionen durch die Balance of Performance zu erfahren? Teamchef Wolfgang Land verneint diese Frage mit Emphase. „Es gibt mit Sicherheit viele, die ihre Performance nicht zeigen, aber bei uns geht im Moment nichts“, beteuerte Land im Interview mit dem Ring-Radio.

Im Gegenteil: Land-Motorsport hätte sich in der Qualifikation zum DMV-Vier-Stunden-Rennen auf der Nordschleife darangemacht, sich ans Limit heranzuarbeiten. Dennoch beförderten Marcel Fässler und Sheldon van der Linde den Audi R8 LMS des Teams nur auf Startplatz sechzehn beim zweiten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft. Auch im Rennen sei Land-Motorsport schließlich außerstande gewesen, sich auf das Niveau der Konkurrenz zu begeben.

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Die Leistungsreduktion der BoP-Fahrzeugeinstufung bereite Land-Motorsport durchweg Schwierigkeiten. „Da geht im Moment nichts“, lamentiert Land. „Wir haben ein Problem, dass wir aus den Ecken nicht herauskommen. Der Topspeed ist auch nicht so, wie wir den vorher hatten – durch unseren kleineren Restriktor; das sieht man ja. Mehr können wir da im Moment nicht machen.“

Land: „Wir haben Leistung verloren“

Demgegenüber beantwortete Land die Frage, inwieweit die Audi-Equipe beim eintägigen Wettstreit in der Eifel in der Lage sei, ihren Titel zu verteidigen, nur mit Allgemeinplätzen. „Vierundzwanzig Stunden sind vierundzwanzig Stunden. Das ist zweimal rund um die Uhr, da kann viel passieren“, meint Land. „Aber von der Performance her müssen wir arbeiten und suchen, oder es muss irgendetwas passieren. Im Moment gibt’s Autos, die wesentlich schneller sind als unseres.“

Auch die weiterentwickelten Pneus gereichten Land-Motorsport nur unter dem Gesichtspunkt der Langlebigkeit zum Nutzen. „Die Reifen sind nicht schneller geworden, die Reifen sind nur besser geworden“, erklärt Land. „Im letzten Jahr hatten wir kein Problem mit der Geschwindigkeit der Reifen; wir hatten das Problem mit der Haltbarkeit der Reifen. Die Reifenhersteller haben die Haltbarkeit verbessert, aber von der Rundenzeiten her ist der Reifen in diesem Jahr nicht schneller als im letzten Jahr.“

Das kardinale Problem sei jedoch ein anderes. „Wir haben Leistung verloren“, fasst Land zusammen. Nichtsdestominder schnitt Land Motorsport letzten Endes bei der zweiten Saisonbegegnung in der Grünen Hölle erfolgreich ab. Im Abschlussklassement belegten Fässler und van der Linde den gesamtvierten Platz. Damit war der Rennstall aus Niederdreisbach im Audi-Lager obenauf.