Le Mans: James Glickenhaus strebt GTE-Programm an

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Jams Glickenhaus träumt weiterhin von Le Mans | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Der SCG003C-Prototyp im Wettbewerb mit den GTE-Werken? Mit einer Lackierung in den Farben Hellblau und Orange? James Glickenhaus träumt unverändert von einer Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans – mit einem eigenes entwickelten Sportwagen.

Seit geraumer Weile trägt sich James Glickenhaus mit dem Vorhaben, am 24-Stunden-Prestigerenenn von Le Mans teilzunehmen. Allerdings strebt der Teamchef kein herkömmliches Programm mit einem LMP2-Prototyp oder einem GTE-Kundensportwagen an, sondern ist auf den Gedanken verfallen, mit einem eigens konstruierten Fahrzeug auf dem Circuit de la Sarthe anzutreten.

Ein Experimentalfahrzeug für die 56. Garage zu fertigen, sei dahingegen keine Option für Glickenhaus. Einem entsprechenden Angebot, welches ACO und FIA offerierten, erteilte die Scuderia Cameron Glickenhaus daher eine Absage. Das Gespann aus den Vereinigten Staaten – mit Sitz in Turin – wolle bei der Kraftprobe im Département Sarthe nicht außer Konkurrenz starten, sondern mit anderen Mistreitern konkurrieren.

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Im Idealfall wolle Glickenhaus gar mit dem Sportwagen in den Nordwesten Frankreichs reisen, das Kraftfahrzeugkennzeichen demontierten und das Gefährt für den Renneinsatz präparieren. „Mein Traum war es ursprünglich, irgendwann mit meinem Auto nach Le Mans zu fahren, dort die Nummernschilder abzunehmen, den Wagen etwas anzupassen und dann ins Rennen zu gehen“, schildert Glickenhaus gegenüber Motorsport-Total.com.

Ein SCG003C-Prototyp in den Farben Hellblau und Orange?

Ungeachtet dieses utopischen Wunsches liegt das Problem im Reglement beschlossen. Denn der SCG003C-Renner ist de facto ein Prototyp. Überdies hat die Scuderia Cameron Glickenhaus bislang noch kein Exemplar der SCG003S-Straßenversion veräußert. Daher wäre eine Homologation für die GTE-Klasse, an der Glickenhaus vorzugsweise teilnehmen möchte, mehr oder minder ausgeschlossen.

Demgegenüber zieht Glickenhaus in Zweifel, inwieweit der Ford GT, den Chip Ganassi Racing in der GTE-Pro-Kategorie einsetzt, dem Regularium Genüge leistet. Schließlich sei Ford gleichermaßen den umgekehrten Weg gegangen, habe zunächst einen Rennwagen und anschließend das Serienmodell entwickelt – ähnlich gelagerte Fälle liegen auch bei Porsche und künftig bei BMW vor.

Nach der Überzeugung des Teamchefs sei der Ford GT ehe eine außeralltägliche Wertanlage denn ein Automobil für den Straßenverkehr. Letzthin müsse man schlichtweg mit ACO und FIA übereinkommen und die Finanzierung stemmen. Sofern Glickenhaus imstande wäre, einen Kooperationspartner zu akquierieren, der die Hälfte des nottuenden Budgets aufwandte, sei die Umsetzung des Projekts womöglich durchführbar.

Bisher seien die Hoffnungen noch nicht erstorben. „Es ist immer noch mein Traum. Perfekt wäre beispielsweise die Kooperation mit einem großen Ölunternehmen“, betont Glickenhaus gegenüber Motorsport-Total.com. Welcher Konzern dem Investmentbanker und Regisseur vor Augen schwebt, ist offenkundig. Demgemäß fantasiert Glickenhaus über einen Start in den Farben Hellblau und Orange.