Wer gewinnt den GT-Weltpokal? Nach dem Gesetz der Serie beerbt Audi Mercedes-AMG in Macao. Oder gelingt BMW der erste Erfolg? Schafft Porsche den Premierensieg im GT3-Zeitalter? SportsCar-Info blickt auf den FIA GT World Cup.
Am Wochenende trägt die FIA den vierten GT World Cup in der chinesischen Metropole Macao aus. Zwischen dem Premierenjahr 2008 und 2014 lief der Wettbewerb unter dem Namen Macao GT Cup. Rekordsieger ist dabei Audi mit insgesamt vier Gesamtsiegen – dicht gefolgt von Mercedes-AMG mit drei Siegen. Zwei weitere Triumphe konnte Lamborghini verzeichnen. Den Auftakt im Jahr 2008 gewann Darryl O’Young auf einem Cup-Porsche der Baureihe 997.
Seit 2011 sind Audi und Mercedes-AMG kombiniert betracht ungeschlagen. Damals begann der Siegeszug von Edoardo Mortara im Audi R8 LMS. Bis einschließlich der 2013er-Ausgabe war der Schweizer nicht zu schlagen. Danach holte Maro Engel zwei Siege im Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Darauf folgte der Kopfüber-Weltmeister Laurens Vanthoor. Am letztjährigen Chaoswochenende setzte sich erneut Mister Macau – sprich Mortara – durch.
Glaubt man der Statistik, lösen entweder Robin Frijns, Christopher Haase oder Dries Vanthoor die Affalterbacher ab. Doch hierfür müssen die drei Werksfahrer der Ingolstädter ein dickes Brett bohren. Neben Mortara bieten die Silberpfeile Engel und Raffaele Marciello auf. Denn Engel hat nicht nur zwei Siege in seiner Vita stehen. Zu seinen weiteren Erfolgen im Zockerparadies zählen zwei dritte Plätze 2016 und 2017. Darüber hinaus sicherte sich der ehemalige DTM-Pilot zweimal die Poleposition (2013 und 2015) und einmal die schnellste Rennrunde (2017). Und mit Marciello hat Mercedes-AMG den Newcomer der letzten Jahre in seinen Reihen.
Holt Porsche den ersten GT3-Erfolg?
Bei den Audianern ist Frijns mit einer Teilnahme der erfahrenste Fahrer in der ehemaligen portugiesischen Kolonie. Zwar gewöhnte sich der Niederländer schnell an den Guia Circuit, dennoch verzeichnete er zwei Unfälle am Rennwochenende – am großen Massencrash im Qualifikationsrennen traf ihn keine Schuld. Trotzdem fehlten ihm in der Endabrechnung nur sechs Zehntelsekunden im Hauptrennen auf den späteren Sieger.
BMW ist zwar zahlenmäßig unterlegen, nicht so bei der Qualität. Augusto Farfus ist Einzelstarter im M6 GT3 von Schnitzer Motorsport. Gustl bestritt sein erstes Rennen in Macao im Jahre 2005. Bei seinem Erstauftritt auf dem Guia Circuit triumphierte er mit einem Alfa Romeo 156 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Das zweite Rennen beendete er auf dem Bronzerang. 2009 wiederholte er seinen Sieg in der Tourenwagen-WM. Sein damaliges Einsatzfahrzeug war ein BMW 320si von Schnitzer Motorsport.
Und Porsche? Die Zuffenhausener reisen mit vier Elfern nach China. Zwei werden von Craft Bamboo Racing und zwei von Manthey-Racing eingesetzt. Siegfähig davon sind allerdings nur drei Pilon. Mathieu Jaminet, Earl Bamber und Laurens Vanthoor wollen den ersten GT3-Sieg von Porsche in Macao klar machen. Vor allem Vanthoor will seine Schmach von 2016 Vergessen machen, als er auf dem Dach liegend Weltmeister wurde. Dementsprechend motiviert werden die Porsche-Abordnungen sein.
Der letzte Hersteller im Bunde ist Nissan. Der Autobauer aus Fernost vertraut auf drei GT-R Nismo GT3 der neuesten Ausbaustufe. Es wäre vermessen, von Nissan zu fordern gleich beim Erstauftritt den Sieg einzufahren. Vielmehr wird es für die Japaner darum gehen Erfahrungen und Daten zu sammeln und im Jahr 2019 nach der GT-Krone zu greifen. Deshalb steht das Ankommen im Vordergrund und vielleicht winkt sogar ein Top-Fünf-Ergebnis.
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