Spa 24: WRT führt nach einem Achtel, schwerer Unfall in Raidillon

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Audi behauptet die Führung auf dem Ardenner Traditionskurs | © Kevin Pecks

Das W Racing Team führt zur Stunde beim Ein-Tages-Wettstreit im Ardenner Wald. Audi-Pilot Robin Frijns liegt vor McLaren-Konkurrent Robert Bell. Ein sehr schwerer Unfall in der Hochgeschwindigkeitskurve Raidillon sorgte für eine FCY-Unterbrechung. Anschließend würfelte ein Wolkenbruch die Reihenfolge durcheinander.

Nach beinahe einem Achtel der Veranstaltungsdauer führt das W Racing Team die 24 Stunden von Spa-Francorchamps an. Auf abtrocknender Fahrbahn haben die Audi-Athleten Nico Müller, Robin Frijns und Dennis Lind den obersten Rang in der Gesamtwertung gefestigt. Der derzeitige Vorsprung auf die Jota-McLaren-Kontrahenten Robert Bell, Oliver Wilkinson und Ben Barnicoat beträgt circa zwanzig Sekunden.

Der eintägige Wettstreit im Hohen Venn begann – bei sommerlichten Temperaturen, auf trocknem Asphalt – ereignisarm. Ohne Komplikationen und erwähnenswerte Vorkommnisse fuhr ein Gutteil des Teilnehmerfeldes geradezu wie an einer Perlenschnur während der ersten Umrundungen hintereinander her. Von der Poleposition losgefahren, verteidigte Raffaele Marciello die vordersten Position.

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In Führung liegend, vermochte der Mercedes-AMG-Athlet, in der Anfangsphase den Takt vorzugeben. Lediglich Lamborghini-Rivale Mirko Bortolotti war in der Lage, mit dem Spitzenreiter Schritt zu halten. Nach und nach bauten das Team Akka-ASP und das FFF Racing Team den Vorsprung auf die Konkurrenz aus. Mit wachsendem Rückstand ordnete sich Walkenhorst Motorsport auf dem Bronzerang ein. Am Lenkrad: David Pittard.

Nach dreißigminütiger Fahrzeit verhängte die Rennleitung eine Full-Course-Yellow-Unterbrechung, welche reglementgemäß in der einer Safety-Car-Phase ausmündete. Anlass gab ein sehr schwerer Unfall im Streckenabschnitt Raidillon. Beim Durchqueren der Hochgeschwindigkeitspassage büßte Jack Aitken die Gewalt über seinen Lamborghini-Sportwagen ein und schlug in die Reifenstapel ein.

Aitken und Rigon im Krankenhaus

Infolgedessen schleuderte Aitiken zurück auf die Piste, wodurch Emil-Frey-Racing-Stallgefährte Franck Perera außerstande war, seinem Teamkollegen auszuweichen. Auch Iron-Lynx-Ferrari-Fahrer Davide Rigon und Porsche-Spezialist Kévin Estre – für Rutronik Racing im Einsatz – hatten nicht die allergeringste Chance, einen Zusammenstoß zu vermeiden. Ein privates YouTube-Video zeigt den Unfallhergang. Die Bergung der havarierten Fahrzeuge dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde.

Die Rettungskräfte brachten die Unfallpiloten umgehend ins Streckenhospital. In einer Pressemitteilung bestätigten die Veranstalter anschließend: Estre und Perrera haben das Medical Centre bereits wieder verlassen; Aitken und Rigon befinden sich wiederum für weitere Untersuchungen im Krankenhaus, haben jedoch keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen.

Als die Sportwarte wieder grüne Flaggen schwenkten, wirbelte ein Wolkenbruch das Klassement durcheinander. Der einsetzende Regen ermunterte einige Rennställe zum Taktieren. Die Mehrheit der Wettstreiter fasste den Entschluss, sogleich in die Boxengasse einzuschwenken. Risikozugewandte Mannschaften trafen dahingegen die Entscheidung, den wallonischen Traditionskurs noch einmal – oder mehrere Male – zu überqueren.

Diese Vorgehensweise stellte sich allerdings als Fehlstrategie heraus. Etliche Piloten hatten Schwierigkeiten, ihr Gefährt diesseits der Streckenbegrenzungen zu bewegen. Auch das bislang vorneweg eilende Team Akka-ASP und das FFF Racing Team begingen den Fehler, den Wechsel von Slicks auf Regenreifen hinauszuzögern. Dadurch eroberte Audi-Widersacher Müller die Führung für das W Racing Team.