Spa 24: Iron Lynx siegt über das Team WRT

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Iron Lynx war in Spa nicht zu schlagen | © Kevin Pecks

Das Team Iron Lynx hat trotz eines strategischen Geniestreichs der WRT-Mannschaft die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gewonnen. Alessandro Pier Guidi eroberte die Führungsposition durch ein fantastisches Überholmanöver im Regen der Schlussphase. Das Audi-Sport-Team erreichte Rang zwei vor der Garage 59 mit einem Aston Martin.

Zum ersten Mal seit 2004 hat ein Ferrari-Team die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gewonnen. Dank einem enorm starken Auftritt durch das Team Iron Lynx haben Alessandro Pier Guidi, Nicklas Nielsen und Côme Ledogar vor der WRT-Besatzung Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor und Charles Weerts gewonnen. Selbst eine falsche Reifenwahl beim letzten Planboxenstopp konnte die Ferrari-Truppe nicht vom Sieg abhalten. Im Vergleich zu den vergangenen Ausgaben kam das Rennen ohne Abbruch aus und wurde somit über die gesamte 24-Stunden-Distanz ausgetragen. Die Sieger komplettierten 556 Runden.

Der Star des Rennens war zweifelsohne Ferrari-Spezialist Alessandro Pier Guidi. Dank fast fehlerfreier Vorarbeit – das Iron-Lynx-Team leistete sich nur in der Startphase eine Durchfahrtsstrafe für einen Fehler beim Nachtanken – bestimmte die Mannschaft das Geschehen an der Spitze über die mesite Zeit. In der Schlussphase sollte es auf ein Duell mit Audi-Werksfahrer Dries Vanthoor herauslaufen.

Bereits in den Nachtstunden hatte sich das Team WRT, das von Platz 54 ins Rennen gehen musste, in die Spitzengruppe emporgearbeitet. Der Vorwärtsdrang brachte Vanthoor am Sonntagvormittag sogar ans Heck von Nielsen. Allerdings war das Audi-Trio sowohl im Trockenen als auch im Nassen nie wirklich in der Lage, das Tempo des Iron-Lynx-Ferrari zu überbieten.

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Somit sollte ein taktischer Geniestreich helfen, den die WRT-Crew beim letzten Boxenstopp vollzog. Dank lokaler Wetterkenntnisse entschied sich das Team von Vincent Vosse zum Wechsel auf Regenreifen, obwohl es noch gar nicht regnete. Iron Lynx stoppte bereits eine Runde zuvor und zog Trockenreifen auf den Ferrari 488 GT3.

Wie vom Team WRT erhofft setzte, noch während Vanthoor die erste Runde fuhr, ein heftiger Regenschauer ein, der für Aquaplaning und Chaos zwischen der Bus-Stop-Schikane und Eau Rouge führte. Alle Fahrer suchten ihre Teams zum Reifenwechsel auf, nur Vanthoor konnte weiterfahren und übernahm damit die Spitze.

Der Starkregen wurde jedoch Benjamin Hites im Ferrari 488 GT3 von Rinaldi Racing auf der Kemmel-Geraden und letztlich auch Vanthoor zum Verhängnis. Hites verlor die Gewalt über sein Auto und schlug rechts in die Leitplanke ein. Die Rennleitung entschied sich zur Gelbphase mit anschließendem Safety-Car.

Dies brachte Pier Guidi zurück in die Nähe seines Kontrahenten. Nach dem Neustart zeigte sich der Italiener mit stärkerer Pace und schloss zum Audi-Heck auf. Mit einem mutigen Überholmanöver auf der Außenseite in Blanchimont eroberte er Platz eins zurück und fuhr zum Sieg. Vanthoor kreuzte die Ziellinie an zweiter Position und zeigte sich nach dem Rennen sichtlich enttäuscht.