Frank-Steffen Walliser: „Als Debütfahrer macht es wenig Sinn, sich mit Topauto anzulegen“

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Frank-Steffen Walliser kritisiert Tobias Dauenhauer | © Porsche

Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps fiel das Team 75 Bernhard einer fremdverschuldeten Dreifachkollision zum Opfer. Entsprechend kritisiert Porsche-Motorsportleiter Frank-Steffen Walliser den Unfallverursacher Tobias Dauenhauer, der in Stavelot die Kontrolle über seinen Audi R8 LMS verloren hatte.

Eine fraglos diskussionswürdige Szene beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps spielte sich am Sonntagvormittag in der Passage Stavelot ab. Aus einem Missverständnis im Überrundungsverkehr resultierte eine Dreifachkarambolage, welche die Restchancen aller involvierten Mannschaften bei der Ardenner GT3-Kraftprobe zunichte machte. Verletzungen trug allerdings kein Fahrer davon.

Was war geschehen? Beim Herausbeschleunigen aus der Doppelrechtskurve Stavelot büßte Tobias Dauenhauer, welcher am letzten Juliwochenende für Aust Motorsport im Einsatz war, infolge einer Berührung die Gewalt über seinen Audi R8 LMS ein und versperrte durch einen Quersteher die Fahrbahn für die Hinterheilenden. Daraufhin schickte sich Porsche-Pilot Laurens Vanthoor an, seinem Mitstreiter auszuweichen. Zugleich stieß Bentley Boy Andy Souček jedoch mit Vanthoor und Dauenhauer zusammen.

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In Konsequenz dessen vollführte Souček eine kleine Flugeinlage. Die Athleten hinkten anschließend zur Boxengasse. Dennoch ein Ärgernis für das Team 75 Bernhard und M-Sport, die mehr oder minder fremdverschuldet in diese Dreifachkollision gerieten. Daher bewertet Porsche-Motorsportleiter Frank-Steffen Walliser den Hergang im Bereich Stavelot mit entsprechend kritischen Worten.

„Der Pilot hat über vier Runden die blaue Flagge gezeigt bekommen“

Nach dem Dafürhalten Wallisers müsse sich ein Debütant beim Überrundungsvorgang kooperativer zeigen. „Wenn ich als Debütfahrer mein erstes 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps absolviere und mehrere Runden zurückliege, dann macht es wenig Sinn, sich mit einem Topauto anzulegen und diesem Runden lang vor der Nase herumzufahren“, meint Walliser gegenüber GT-Eins.de.

Zumal Dauenhauer zuvor wiederholt Flaggensignale der Sportwarte ignoriert habe. „Der Pilot im Audi hat über vier Runden die blaue Flagge gezeigt bekommen, und Laurens Vanthoor bei seiner Aufholjagd blockiert“, erläutert Walliser. „Laurens hat dann in der Stavelot eine Lücke innen genutzt, aber nicht damit gerechnet, dass der Audi außen wieder versucht gegenzuhalten und vorbeizuziehen.“

Im Moment des Zusammenstoßes hätten sich Vanthoor und Souček im Grenzbereich bewegt, weshalb der Kontakt hingereicht habe, um solch eine spektakuläre Szene herbeizuführen. „Beide waren am Limit und daher hat wahrscheinlich nur eine kleine Berührung gereicht, um den folgenden Unfall auszulösen“, erläutert Walliser. Das Team 75 Bernhard überquerte die Ziellinie letzten Endes nicht.