Langstrecken-WM: Peugeot zögert weiterhin, Hintergründe zum LMP1-Abschied Porsches

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Kommen die Löwen nun zurück oder nicht? | © Peugeot Sport

Das Hickhack um eine mögliche Rückkehr Peugeots in die Königsklasse des Langstreckensports geht in die nächste Runde. Die Franzosen sind mit dem neuen Reglement zufrieden. Trotzdem fordern sie vom Veranstalter weitere Anpassungen. Darüber hinaus gibt es weitere Informationen zum Ausstieg Porsches aus der LMP1-Kategorie. Ein Nachrichtenspiegel.

Peugeot pokert weiter

Steigt Peugeot in die Langstrecken-WM ein und rettet die Königsklasse des Langstreckensports? Die Zeichen verdichten sich, aber der PSA-Konzern will weitere Reglementsanpassungen im Sinne der Franzosen. Die Forderungen aus Paris: Die Hybridtechnologie soll in der LMP1-Kategorie erhalten bleiben. Für Peugeot wurde extra der Aspekt des Plugin-Antrieb in die Regularien aufgenommen. Die Begrenzung auf ein Aerodynamikpaket pro Saison und ein standardisierter Unterboden soll einen Einstieg weiter schmackhaft machen.

Nach den Vorstellungen Peugeots soll dies alles mit einem Jahresbudget von maximal fünfzig Millionen Euro zu bewerkstelligen sein. Mit Audi und Porsche wäre dies eine utopische Vorstellung gewesen. Angeblich verfügten beide Marken Jahresbudgets von jenseits der Zweihundert-Millionen-Euro-Grenze. Trotz aller Einschnitte ins Reglement will Peugeot mehr. „Wir müssen uns die Einzelheiten des Reglements nochmals ansehen und sämtliche weiteren Optionen zur Kostenreduktion erörtern“, erklärt Peugeots Motorsportdirektor Jean-Marc Finot gegenüber Dauphine Libere.

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Bei Peugeot wolle jedermann die Wiederkehr nach Le Mans. „Insgesamt benötigen wir zwei Jahre, sobald wir die Entscheidung getroffen haben. Sechs Monate würde das Konzeptionsstadium in Anspruch nehmen, ein Jahr die Fertigung und Anschaffung der Komponenten und sechs weitere Monate zur Konstruktion und zum Testen“, erklärt Finot den möglichen Ablauf.

Somit wäre der früheste Zeitpunkt eines Einstiegs im Jahre 2020. Ob Toyota bis dahin den Alleinunterhalter spielen will, ist unklar und objektiv betrachtet unwahrscheinlich. Dafür sind selbst die angestrebten fünfzig Millionen Euro zu viel Geld um gegen private Mannschaften anzutreten. Dazu können die Japaner in puncto Image nur verlieren. Sollte die Toyota Motorsport GmbH in Le Mans gewinnen, würde es heißen, man hätte keine Konkurrenz gehabt. Verliert die Motorsportschmiede allerdings im Nordwesten Frankreichs, wäre die absolute Blamage perfekt.

Neuer Boss bei Toyota Motorsport

Hisatake Murata übernimmt den Vorsitz bei Toyota Gazoo Racing und der Toyota Motorsport GmbH von Toshio Sato. Der Wechsel wurde mit sofortiger Wirkung vollzogen. Murata verantwortete bislang die Entwicklung von Toyotas Hybridantriebsstrang.

Sato war seit April 2015 Teampräsident, so die offizielle Bezeichung seitens des japanischen Herstellers. Dieser wird nun eine maßgebliche Rolle bei der Power Train Company innerhalb der Toyota Motor Corporation übernehmen. Rob Leupen als Geschäftsführer und Pascal Vasselon als Vizepräsident Technical Enginnering bleiben in ihren Positionen erhalten.