Indianapolis 8: Audi gewinnt chaotische zweite Auflage

495
Audi siegte auf den berühmten Brickyards | © Audi Mediacenter

Das Audi Sport Team Saintéloc hat die Acht Stunden von Indianapolis gewonnen. Christopher Haase, Markus Winkelhock und Patric Niederhauser siegten vor AKKA ASP und dem K-Pax Racing. Das gesamte Rennen wurde von Zwischenfällen geprägt.

Während die Erstauflage der Acht Stunden von Indianapolis vom Wetter beeinflusst wurde, die BMW mit einem Doppelsieg beendete, war der zweite Auftritt auf den berühmten Brickyards geprägt durch zahlreiche Safetycar-Phasen und Strafen. In der Endabrechnung trug Audi den Sieg davon. Christopher Haase, Patric Niederhauser und Markus Winkelhock holten den Triumph für das Audi Sport Team Saintéloc – trotz einer Durchfahrtstrafe für einen zu kurzen Boxenaufenthalt. Haase und Niederhauser mussten sich den Großteil der Renndistanz untereinander aufteilen, da Winkelhock früher abreisen musste. Der Stuttgarter erwartete zusammen mit seiner Partnerin Nachwuchs.

Hinter der französischen Equipe kam das Mercedes-AMG Team AKKA ASP ins Ziel. Timur Boguslavskiy, Raffaele Marciello und Daniel Juncadella fehlten in der Endabrechnung knappe zwölf Sekunden. Der Bronzerang ging an die amerikanische Lamborghini-Truppe von K-Pax Racing. Andrea Caldarelli, Mirko Bortolotti und Jordan Pepper bildeten hier ein Trio.

Der Wettstreit auf dem Greatest Race Course in the World war geprägt durch zahlreiche Safetycar-Phasen und Strafen. Fast ausnahmslos lag jede Topmannschaft einmal in der Strategie daneben, als eine weitere Unterbrechung ausgerufen wurde.

Viele Strafen gegen Topteams

Als erster Topfavorit wurde der Audi mit der Startnummer 37 aus dem Rennen gerissen. Robin Frijns wurde in der Startphase vom McLaren von Inception Racing in Kurve 1 abgeschossen. Der McLaren 720 S GT3 kämpfte in der Anfangsphase mit Bremsproblemen. Beim darauf folgenden Boxenstopp verlor man vier Runden und konnte danach nie die Zeiten der Spitze gehen.

Wenig später gab es die ersten Stopps, doch sowohl die Polesetter von AF Corse (Startnummer 51) als auch die Speerspitze von AKKA ASP wiesen schlechtes Timing auf, weshalb beide Truppen aus den Top-10 flogen. Bei der Schwesterbesatzung (Startnummer 71) von AF Corse leistete man sich zudem ein Vergehen in der Box. Es wurde getankt, obwohl das Auto noch aufgebockt war.

Nach diesen Missgeschicken führten erstmals die späteren Rennsieger. Dahinter ereignete sich der nächste Zwischenfall. Charles Weerts in einem der beiden Werks-Audis von WRT kegelte Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 Evo von Craft-Bamboo Racing von der Strecke. Der Belgier erhielt eine Durchfahrtsstrafe für dieses Vergehen. Teamkollege Christopher Mies hatte im späteren Rennverlauf eine weitere Kollision mit einem GT4-Fahrzeug.

Doch dies waren längst nicht alle Vorkommnisse. Spa-Gesamtsieger Nicklas Nielsen wurde ebenfalls in einen Unfall mit einem GT4-Boliden verwickelt. Die Rennleitung sprach den dänischen Werkspiloten schuldig und musste ebenfalls einmal zusätzlich durch die Box schleichen.

Daraufhin pendelte sich das Rennen etwas ein, um in der Schlussstunde wieder Fahrt aufzunehmen. Ein Mann stand besonders im Fokus. Ferrari-Nachwuchshoffnung Callum Ilott holte sich mit sehenswerten Überholmanövern gegen Marciello und Niederhauser in der Schlussphase die Führung. Der Weg schien frei für Ilott, Alessio Rovera und Antonio Fuoco zum Sieg. Aber ein missglücktes Überrundungsmanöver gegen einen Aston Martin Vantage GT4 auf der Start-Ziel-Geraden riss den Ferrari von AF Corse aus dem Rennen. Ilott wollte auf der Außenbahn am GT4 vorbei, wurde dabei aber zwischen GT4 und Mauer eingequetscht.

Saintéloc Racing gewinnt Silberwertung – verliert Sieg am grünen Tisch

Die Führung ging an das W Racing Team. Weerts, Christopher Mies und Dries Vanthoor lagen 26 Minuten vor dem Rennende auf Platz eins. Doch eine weitere Durchfahrtsstrafe wegen Nichtbefolgen von Instruktionen sorgte dafür, dass das Trio nur auf Platz fünf in der Klasse ins Ziel kam.

Die Silberwertung gewann das private Auto von Sainteloc Racing. Die Franzosen Aurelien Panis, Lucas Legeret und Nicolas Baert wurden zudem auf einem starken vierten Rang gewertet. Das Trio nahm auf dem Podest die Siegerpokale entgegen, wurde aber nach dem Rennende noch mit einer Zeitstrafe von 53 Sekunden belegt. Es wurde ein Vergehen beim finalen Boxenstopp angeprangert. Damit ging der Sieg an die Acura-Truppe von Compass Racing. In der Pro-Am-Klasse setzte sich SunEnergy 1 Racing durch. Bei den GT4-Fahrzeugen stand BimmerWorld ganz oben auf dem Treppchen.