LMP2: Oreca ficht benachteiligende Regeländerungen an

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Der ACO benachteiligt Oreca im Hinblick auf die Weiterentwicklung | © Julian Schmidt

Oreca bezichtigt ACO und FIA der Wettbewerbsverzerrung in der LMP2-Klasse. Die Organisatoren gestehen Dallara, Onroak und Riley Entwicklungsvorteile zu, untersagen Oreca dahingegen Modifikationen. „Wir sind nicht einverstanden mit diesen Entscheidungen und bestreiten deren Legitimität“, wettert Firmenchef Hugues de Chaunac.

ACO und FIA haben den LMP2-Konstrukeuren Dallara, Onroak und Riley Konzessionen hinsichtlich der Entwicklung ihrer Prototypen eingeräumt. Einzige Ausnahme: Oreca. Diese Vorgangsweise des Veranstaltergespanns, welche auf ein austariertes Kräfteverhältnis abziele, erzürnt wiederum den Klassenprimus, der zurzeit gleichsam ein Monopol in der Langstrecken-WM beansprucht.

Die Organisatoren hätten von einem vorherigen Dialog mit Oreca abgesehen. „Wir sind nicht einverstanden mit diesen Entscheidungen und bestreiten deren Legitimität“, beanstandet Firmengründer Hugues de Chaunac in einem Kommuniqué. Der Hauptkritikpunkt: Als Referenz fanden ausschließlich die bisherigen Resultate der Europäischen Le-Mans-Serie Berücksichtigung, wohingegen die IMSA-Ergebnisse nicht in die Bewertung von ACO und FIA einflossen.

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Zudem gründe der Entschluss nicht auf Daten, welche ein Leistungsdefizit der anderen Hersteller gegenüber Oreca belegen. „Als einzigem Konstrukteur, dem es nicht gestattet ist, sein Fahrzeug weiterzuentwickeln, fühlt sich Oreca unberechtigterweise bestraft – gemeinsam mit all denjenigen Rennställen, die uns ihr Vertrauen gegeben und den Oreca 07 erfolgreich eingesetzt haben. Wir möchten hiermit unsere Unterstützung zum Ausdruck bringen“, kehrt de Chaunac hervor.

In der Frühphase der gegenwärtigen LMP2-Kategorie habe Oreca eingewilligt, das erdachte Konzept eines Einheitsmotors sowie vierer konkurrierender Hersteller – unter identischen Voraussetzungen – umzusetzen. „Nach nur einem Jahr bewegen wir uns allerdngs auf ein System ähnlich der Balance of Performance zu, was jedoch nichts mit der ursprünglichen Idee zu tun hat“, moniert de Chaunac.

Um einen „heiß umkämpften“ Wettbewerb in der LMP2-Liga sicherzustellen, erläuterte der ACO in seiener Pressemitteilung am Samstag, genehmigt das Reglement Dallara, Onroak und Riley zwei Evolutionspakete für die Le-Mans-Aerodynamik und die Sprintvariante. „Ursprünglich war ein Leistungsplus möglich und beabsichtigt, damit kein Konstrukteur auf der Strecke bleibt. Heute ist lediglich ein einziger in dieser Situation“, merkt de Chaunac an.