Stuck: „Wenn wir die Rundenzeiten um acht Minuten halten, ist das okay“
Allerdings entfaltete der Porsche-Rekord nicht bloß positive Resonanz innerhalb des Fachpublikums und der Fanszene. Sogleich hallte auch Kritik durchs Netz: Bernhard habe die Rundenzeit nicht unter authentischen, sondern gleichsam laborähnlichen Bedingungen erzielt, weil keinerlei Wettbewerbsbedingungen herrschten. Zudem entspricht der Porsche 919 Hybrid Evo keinem gültigen Reglement, und die Streckenumbauten schlössen eine Vergleich aus.
Die Gegenargumentation: Die Vergleichbarkeit stehe gar nicht zur Debatte, da Porsche mit dem Evolutionsmodell seines LMP1-Sportwagen lediglich die Grenzen ausloten wollte, um Spekulationen hinsichtlich der Rundenzeiten in einem Praxistest zu verifizieren. Hätte Porsche etwa einen Prototyp nach Gruppe-C-Regularien konstruieren sollen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten?
Im Kontext des Rekordversuches äußerte sich Stuck überdies zum Modus Operandi auf der Nordschleife, was die Startgenehmigung für GT3-Gefährte betrifft. „Wir haben gemacht, was maximal möglich war, ohne die Rennen allzu sehr einzuschränken“, fasst Stuck zusammen. „Rennwagen wie die der GT3-Kategorie sind nicht mehr zum Springen geeignet. Deshalb haben wir einige Stellen wie den Flugplatz entschärft, und wenn wir die Rundenzeiten um die acht Minuten halten, ist das auch okay.“
Die Sicherheitsdiskussion glüht dann und wann wieder auf und kreist um die Frage, ob GT3-Sportwagen zu schnell für die Nordschleife des Nürburgrings sind. Zuletzt bejahte Franz Konrad diese Frage zu Saisonbeginn der Nürburgring-Nordschleife. Selbst Sabine Schmitz gestand schon im vorvergangenen Jahr: Der nächste schwere Unfall sei lediglich eine Zeitfrage. Denn die SP9-Renner bewegten sich am Limit.
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