Wegen des Porsche-Rekordversuches plagten den DMSB-Präsidenten Hans-Joachim Stuck Sicherheitsbedenken. Schlimmstenfalls hätte die FIA ein etwaiges Vorkommnis veranlasst, die Nordschleife des Nürburgrings zu schließen. Seiner Meinung nach, solle es keine weiteren Projekte dieserart geben.
DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck ist zwiegespalten, was den geglückten Rekordversuch Porsches auf der Nürburgring-Nordschleife anbelangt. Einerseits würdigt der ehemalige Rennfahrer die Leistung des Konstrukteurs aus Stuttgart-Zuffenhausen. Andererseits berge solch ein Unternehmen stets Sicherheitsrisiken, welche äußerstenfalls negative Konsequenzen mit sich bringen könne.
Darum spricht sich der DMSB-Präsident auch gegen weitere derartige Projekte auf dem Eifelaner Traditionskrus aus. „Ich finde es gut, dass man es geschafft hat“, meint Stuck in einem Interview mit der Ennstal-Classic-Pressestelle. „Auf dem Nürburgring hatte ich allerdings Sicherheitsbedenken. Ich bin froh, dass es vorbei ist und nichts passiert ist. Aber jetzt muss auch mal wieder Ruhe sein mit solchen Sachen.“
Ungünstigstenfalls hätte der FIA-Automobilverband weitere Veranstaltungen auf der Nordschleife des Nürburgrings womöglich verboten. „Denn wenn etwas passiert wäre, wäre natürlich auch die Chance groß gewesen, dass der Nürburgring geschlossen wird“, mutmaßt Stuck. „Jean Todt meinte, dass wenn wir am Nürburgring so fahren wie jetzt, alles okay ist. Wenn wieder etwas Schlimmes passiert, dann sperren wir zu.“
Fritz Enzinger: „Die Bellof-Zeit ist für die Ewigkeit“
Ende Juni überquerte Werksfahrer Timo Bernhard die Nordschleife mit dem Porsche 919 Hybrid, welchen der Weissacher Hersteller ohne regelbedingte Restriktionen fortentwickelt hat, innerhalb von 5:19,546 Minuten. Dabei betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit 234,693 Kilometer pro Stunde. Bereits in seinem ersten Anlauf umrundete Bernhard den Parcours am Fuße der Nürburg binnen fünfeinhalb Minuten.
Unterdessen demonstriert die Führungsebene der Porsches-Rennsportabteilung richtiggehende Demut. „Eines vorweg: Die Bellof-Zeit ist für die Ewigkeit, da diese Zeit während eines Rennwochenendes gefahren wurde“, betont Motorsportchef Fritz Enzinger – ebenfalls im Interview mit der Ennstal-Classic-Pressestelle. „Bei uns war es einfach ein Versuch, ein Auto ohne Reglement zu entfesseln und zu sehen, was mit einem Verbrennungsmotor und einem E-Motor gemeinsam mit über tausend Pferdestärken möglich ist.“
Die Bestmarke ist nach sukzessiver Vorbereitung und kontinuierlicher Steigerung gelungen. „Die Runde war schon richtig gut, aber wir haben uns auch ausgiebig vorbereitet. Wir sind immer zuerst die Sektoren gefahren und haben Simulationen gemacht, Timo Bernhard war schon richtig gut“, schildert Enzinger die Abläufe. „Er ist 5:30, dann 5:24 und dann schlussendlich die 5:19 gefahren – das war super.“
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