Langstrecken-WM: Perrinn erteilt LMP1-Absage, Manor tauscht Fahrer

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Der Perrinn-LMP1 bleibt in der Garage | © Perrinn Limited

Der erhoffte Aufschwung der privaten LMP1-Klasse erlebt einen kleinen Dämpfer. Das Zwei-Wagen-Gespann von Perrinn muss aufgrund eines nicht zahlungsfähigen Kunden auf Starts verzichten. Manor wechselt des Weiteren zwei Fahrer für die Sechs Stunden von Mexiko-Stadt. Außerdem plant Beechdean AMR ein Engagement in der GTE-Am-Wertung und Ford hat Teile für die Saison 2018 getestet. Ein Nachrichtenspiegel.

Private LMP1 muss ohne Perrinn auskommen

Es eine unendliche Geschichte das LMP1-Projekt von Nicolas Perrin. Der ehemalige Ingenieur des Williams-Formel-1-Teams startete 2011 mit seinem Open-Source-Programm. Immer wieder gab es potenzielle Kunden, und danach wurde es wieder ruhig um das Projekt. So auch im Mai, als der Rennstall zwei Fahrzeuge verkauft hatte.

Doch nun bremst Perrin die Euphorie, weil der Kunde keine Zahlungsfristen eingehalten hat. Es gilt als sicher, dass Frank van Nunen der potenzielle Kunde war. Der Niederländer wollte den Deal zusammen mit Dacia und der Airline Wizz Air stemmen. „Wir hatten im Mai den Vertrag unterschrieben. Jedoch warten wir immer noch auf die erste Ratenzahlung. Das Projekt lief bereits an und mehrere Mitarbeiter arbeiteten in Vollzeit an der Verwirklichung. Ich denke, dass die Möglichkeit weiterhin besteht, dass der Kunde 2018 an der Startlinie steht, aber nicht mit Perrinn Limited.“, so Perrin im Interview bei Endurance-Info.

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Perrin plant bereits sein nächstes Projekt, welches 2019 in der Garage 56 in Le Mans starten soll. Dieses Fahrzeug soll ein vollelektrischer LMP1 sein, der auch autonom fahren kann. Die Zielsetzung sei die Folgende: Die Outlap soll im GTE-Tempo gefahren werden, dann eine Runde in LMP1-Geschwindigkeit und die Outlap wieder im GTE-Tempo, wobei diese Umrundung im autonomen Modus geschieht. Danach muss das Gefährt für fünfzehn Minuten aufgeladen werden und kann mit der Wiederholung beginnen.

Manor tauscht Fahrer für Mexiko-Stadt

Nach dem Fauxpas von Jonathan Hirschi auf dem Nürburgring, als der Schweizer unter der roten Flagge einen Kontrahenten überholte und diesen sogar umdrehte, startet Hirschi nicht für Manor in Mexiko-Stadt. Stattdessen holt der Rennstall Ben Hanley ins Boot. Ebenfalls nicht mehr an Bord ist Tor Graves. Der Thailänder wird durch Matthew Rao ersetzt.

Beechdean AMR peilt eine GTE-Am-Teilnahme an

Beechdean Aston Martin Racing plant sein GT-Programm auszuweiten. Derzeit startet der Rennstall des Eiscremeherstellers in der Britischen GT-Meisterschaft und der Europäischen LeMans-Serie. Diese Engagements sollen im nächsten Jahr fortgeführt werden. Zusätzlich evaluiert man derzeit einen Start in der GTE-Am-Wertung der Langstrecken-WM.

Während in der ELMS und der Langstrecken-WM der Aston Martin Vantage GTE genannt werden soll, ist in der Britischen GT-Meisterschaft sowohl ein Auftritt in der GT3- als auch GT4-Kategorie möglich.

Ford testet Bauteile für 2018

Ford hat bereits Anfang August Bauteile für die kommende Saison geprüft. Stefan Mücke und Olivier Pla absolvierten den Test im britischen Snetterton. Nach Informationen von Dailysportscar haben die Amerikaner Upgrades des Hydrauliksystems und Verbesserungen der Elektronik erprobt.