Langstrecken-WM: Audi beendet das LMP1-Projekt zum Jahresende

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Das Audi-Engagement in der Langstrecken-WM wird beendet | © Ralf Kieven

Audi steigt nach der laufenden Saison aus der Langstrecken-WM aus. Damit ist auch das Engagement bei den 24 Stunden von Le Mans beendet. Stattdessen konzentriert sich der Hersteller künftig auf die Entwicklung von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen und die Einsätze in der Formel E.

„Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus.“ Der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Sadler informierte am Mittwochmorgen die dreihundert Mitarbeiter der Motorsport-Abteilung über die Zukunft der Marke mit den vier Ringen im Rennsport. Demnach steigt Audi zum Ende dieser Saison aus der Langstrecken-WM aus und wird auch nicht mehr bei den 24 Stunden von Le Mans antreten.

Stattdessen konzentriert sich der Hersteller nun auf die Rennen der Formel E und steigt in die Entwicklung der elektrisch betrieben Rennwagen ein. Dafür wurde bereits in der laufenden Saison die Zusammenarbeit mit dem Team Abt intensiviert.

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Audi prägte achtzehn Jahre lang das Bild bei den 24 Stunden von Le Mans. Dabei gelangen dem Premium-Hersteller dreizehn Gesamtsiege. Bei einhundertfünfundachtzig Rennen holten die LMP1-Boliden aus Ingolstadt einhundertsechs Siege, achtzig Polepositionen und fuhren vierundneunzig Mal die schnellste Rennrunde.

„Nach achtzehn für Audi außergewöhnlich erfolgreichen Jahren im Prototypen-Rennsport fällt uns der Abschied extrem schwer“, sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich dazu. „Das Audi Sport Team Joest hat die WEC in dieser Zeit geprägt wie kein anderes Team. Ich möchte mich bei unserer Mannschaft, bei Reinhold Joest und seinem Team, den Fahrern, Partnern und Sponsoren für diese extrem erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Das war eine tolle Zeit.“

In der letzten Zeit häuften sich die Gerüchte um einen Audi-Ausstieg aus der Langstrecken-WM. Lediglich ein konkreter Termin wurde noch nicht genannt. Stadler erklärte seinen Mitarbeitern, die Zukunft des Konzerns liege in der elektrischen Mobilität und die Formel E habe demnach das größte Potential für die kommende Zeit und passe daher perfekt zur Strategie des Unternehmens. Die Motosport-Experten sollen künftig teilweise im Rennsport aber auch zum Teil in der Serien-Entwicklung tätig sein.