Michael Bork: „Müssen Pläne entwickeln, um Rundenzeiten nicht schneller werden zu lassen“

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Die Rundenzeiten sollen nicht noch weiter herabsinken | © 1VIER.COM

Zur Verlängerung der FIA-Streckenlizenz sei es notwendig, Konzepte zu erarbeiten, um ein weiteres Herabsinken des Rundenzeitenniveaus auf der Nürburgring-Nordschleife zu verhindern. Zu diesem Zweck müssten jedoch sämtliche Parteien kooperieren, meint VLN-Rennleiter Michael Bork.

Seit der Annäherung an die Acht-Minuten-Marke entfesselt das Rundenzeitenniveau auf der Nürburgring-Nordschleife stets von Neuem Debatten über die Sicherheitsfrage. Zuletzt kursierte ein DMSB-Schreiben durch die sozialen Netzwerke, welches von den Veranstaltern adäquate Maßnahmen verlangte, um dem Sinken der Umlaufzeiten entgegenzuwirken und die Kurvengeschwindigkeiten einzudämmen.

Die Resonanz auf die Publikwerdung habe bei der Veranstaltergemeinschaft unterdessen Irritation gestiftet. „Uns hat der Wirbel überrascht, für den die Veröffentlichung diese E-Mail sorgt“, meint Michael Bork, welche die Position des VLN-Rennleiters bekleidet, in einer Mitteilung. Zumal die Kommentatoren sogleich den DMSB attackierten. „Diese Diskussion sollte sachlich geführt werden. Schuldzuweisungen sind völlig fehl am Platz“, meint Bork.

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Hintergrund sei nämlich die abermalige Streckenabnahme, welche der FIA-Dachverband zu Beginn des Monats März durchführt und zur Verlängerung der nottuenden Lizenz erforderlich ist, um die VLN-Langstreckenmeisterschaft und das 24-Stunden-Rennen weiterhin ausrichten zu können. „Der Weltmotorsportverband beobachtet seit dem tödlichen Unfall eines Zuschauers bei VLN 1 Anfang 2015 die Rennen auf der Nordschleife sehr genau“, merkt Bork an.

Bork: „Alle Parteien müssen hier gemeinsam und lösungsorientiert arbeiten“

Darum sei die FIA mit der Bitte an den DMSB als übergeordnete nationale Rennsportorganisation herangetreten, einen „Aktionsplan“ zu verfertigen, um die Aufwärtsdynamik der Fahrzeugleistung zu restringieren und das Kurventempo zu vermindern. „Wir müssen Pläne entwickeln, um die Rundenzeiten über alle Fahrzeuggruppen und -klassen hinweg nicht noch schneller werden zu lassen“, fasst Bork zusammen.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten jedoch alle Involvierten kooperieren – nicht nur die Konstrukteure und Reifenproduzenten, sondern ebenso der Streckenberteiber, sämtliche Veranstalter und auch der DMSB. „Alle Parteien müssen hier gemeinsam und lösungsorientiert arbeiten, damit auch in Zukunft weiterhin attraktiver Motorsport mit den faszinierenden GT-Sportwagen auf der schönsten Rennstrecke der Welt stattfinden kann“, betont Bork.

Es reiche wiederum nicht hin, allein den GT3-Sportwagen der SP9-Spitzenklasse Restriktionen aufzuerlegen. „Die Fahrzeuge in der Spitzengruppe – hierzu zählen auch die Klassen SP7, SP8, SP8T, SP10, Cup 2, und TCR – würden noch näher zusammenrücken“, pointiert Bork das Problem, welcher allerdings Zuversicht hege, in unmittelbarer Zukunft, die notwendigen Konzepte zu erarbeiten.