Laurens Vanthoor: „Es ist ganz schön beängstigend, wenn du auf dem Dach liegst“

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Laurens Vanthoor wirkte bei der Siegerehrung nicht wirklich glücklich | © HO KEAN CHEW

Beim GT-Weltfinale in Macao wurde der Titel mehr als kurios vergeben. Laurens Vanthoor überschlug sich, kurz nachdem das Rennen frei gegeben wurde. Da die letzte beendete Runde gewertet wird, wurde aber trotzdem zum Sieger des Rennens gekürt. Im Siegerinterview erklärt er, wie es zu der Situation kam.

Zunächst die gute Nachricht: Laurens Vanthoor hat den Überschlag beim GT-Weltfinale in Macao unverletzt überstanden. „Wir haben mit dem Audi ein sehr sicheres Auto, was sich nach so einem harten Unfall zeigt“, erklärt der Belgier im Interview. Unittelbar nach dem Unfall galt seine erste Sorge aber seiner Frau, die das Rennen in der Box verfolgte. „Ich wurde ziemlich durchgeschüttelt und hatte nicht viel Zeit, nachzudenken was passiert war. Ich wollte dann so schnell wie möglich aus dem Auto raus, weil meine Frau zugeschaut hat und sicher höllisch geschockt war.“

Vor dem Überschlag musste Vanthoor seine Führungsposition an Earl Bamber abtreten, was den Audianer offenbar auf dem falschen Fuß erwischte. „Ich konnte vorher meine Position immer verteidigen. Von daher war ich wirklich überrascht, mit welchem Speed er an mir vorbei flog. Ich bin dann innen auf den Curb gekommen, und es hat mich nach außen geschleudert. Am Ende ist das komplett mein Fehler.“

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Die Ohnmacht nach dem Überschlag sei fraglos beunruhigend gewesen. „Das ist ganz schön beängstigend, wenn du auf dem Dach liegst und siehst die ganzen anderen Wagen, an dir vorbei fliegen“, beschreibt der kuriose GT-Weltmeister die Augenblicke gleich nach dem Abflug und spricht dann über die Entscheidung, die ihm schließlich den Titel eingebracht hat.

Obwohl Vanthoor die Entscheidung eigentlich hätte unter Wettkampfbedingungen hätte erringen wollen, hat sich der Audi-Pilot mit dem Ausgang des Rennens abgefunden. „Ich hätte es natürlich bevorzugt, nach einem richtigen Rennen als Sieger über die Ziellinie zu fahren“, gesteht Vanthoor. „Die Dinge sind aber, wie sie sind, und wir können es nicht ändern. Der Sieg beim GT-Weltfinale fühlt sich nicht so an, wie er es eigentlich sollte und das ist der traurige Teil. Ich glaube, ich muss zurück kommen und einen richtigen Sieg einfahren.“