VLN-Kolumne: Perfektes Ergebnis nach Schock am Freitag

Unser Kolumnist Nils Jung auf dem Weg zum Klassensieg | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Nils Jung bestreitet die VLN-Saison und das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife Im KTM X-Bow GT4 für Isert Motorsport. In seiner neuen Kolumne erzählt er künftig von seinen Wochenende. VLN 2 begann mit einem ordentlichen Schock.

„Endlich wieder Eifel, endlich wieder Nürburgring-Nordschleife“, ging es mir seit Tagen durch den Kopf. Nach der Anreise am Freitagmorgen traf ich mich mit meinem Team Isert Motorsport in der Box, um den Trainingsablauf zu besprechen. Ich nutzte den zweiten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft als Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Deshalb startete ich diesmal auch nicht wie gewohnt mit meinem Teamkollegen Florian Wolf, sondern es kamen noch Arne Hoffmeister und Robert Schröder dazu, und wir gingen als Quartett ins Rennen.

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Der KTM X-Bow GT4 Cup startet erst ab dem dritten Lauf zur VLN. Somit war der zweite VLN-Lauf mein erstes Training dieses Jahr auf der Nordschleife und ich war total euphorisch. Nachdem mein Teamkollege Arne Hoffmeister seinen ersten Trainingsstint absolviert hatte, war ich an der Reihe. Nach der ersten gefahrenen Runde stellte ich fest: Es gibt einfach keine bessere Rennstrecke als die Nordschleife.

Erster Zwischenfall nach nur einem Umlauf

Nach zwei weiteren Runden kam es jedoch wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte keine Leistung mehr im X-Bow. Kurze Zeit später kamen mechanische Geräusche dazu und schlussendlich bin ich mitten in der Boxeneinfahrt liegen geblieben. Über Funk hatte ich natürlich schon an unserem Boxenstand Bescheid gegeben und kurze Zeit später waren die Mechaniker vor Ort und haben mich zurück an die Box geschoben.

So sollte mein Auftakt in die neue Saison nicht verlaufen. Etwas geknickt stieg ich aus dem Auto und sprach sofort mit meinem Ingenieur um zu erfahren, was passiert war. Nach einigen Untersuchungen am Auto stellte sich heraus, dass der Motor einen Schaden hat und getauscht werden muss. Nun gut, aber wir hatten keinen Motor dabei.

In meinen Gedanken war das Rennen morgen schon gelaufen. Mein Teamchef Uwe Isert ließ aber keine Möglichkeit ungenutzt und schaffte es, einen Motor aus Zolder zu organisieren. Dort gastierte gerade die GT4-Europameisterschaft.

Nach einer Nachtschicht von unseren Mechanikern war am Samstagmorgen tatsächlich alles bereit für das Qualifying. Bei strahlenden Himmel ging es pünktlich um 8.30 Uhr los, und ich war gespannt, ob alles funktioniert. Die ersten Runden im Qualifying am Samstagmorgen fuhr Arne, dann folgte Florian, dann war ich an der Reihe und zum Schluss fuhr Robert. Kurz vor Trainingsende hatten wir im KTM X Bow Cup die Führung inne, mussten diese aber schlussendlich an den zweiten Isert-KTM mit Max Friedhoff, Volker Strycek sowie Ferdinand und Johannes Stuck abgeben.

Klassensieg nach früher Führung

Nach dem Start des Rennens konnte mein Teamkollege Arne sofort die Cup-Spitze übernehmen und mit fünfzehn Sekunden Vorsprung am Ende seines Stints an Florian übergeben. Florian konnte den Vorsprung ausbauen und an Robert übergeben, der seinen ersten VLN- Lauf im KTM fuhr. Robert konnte den Abstand halten und an mich für die letzte Rennstunde übergeben.

Ich konnte nach freier Fahrt den Vorsprung weiter ausbauen und sogar in den letzten zwei Rennrunden etwas Tempo rausnehmen. In der letzten Rennrunde habe ich mich aus allen Positionskämpfen der anderen Klassen rausgehalten und mit Gesamtrang 31 unter 179 Teams den ersten Klassensieg dieses Jahres fest machen können.

Jeder einzelne aus dem Team Isert Motorsport hat absolute Toparbeit geleistet, und man möchte sich als Fahrer mit einem guten Rennergebnis dafür bedanken. Dies ist uns gleich beim ersten Rennen gelungen. Nochmals vielen Dank. Am Ende war es ein perfektes Ergebnis nach dem Schock am Freitag.

Gespannt schaue ich auf das 24-Stunden-Rennen im Mai und wünsche Euch alles Gute, bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße

Nils

 


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