Showevent in München: Ekström holt Fahrertitel

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Nach der Enttäuschung gestern: heute großes Strahlen bei Mattias Ekström und im Audi-Lager. Der ehemalige DTM-Champion holte sich den ersten Sieg seit langem und sorgte dafür, dass Audi nicht ganz ohne Sieg aus München abreist. Pech hingegen wieder bei BMW.

Der Schwede Mattias Ekström holte heute seinen ersten Sieg für diese Saison in einem Event, das im Rahmen der DTM ausgetragen wird. Zuletzt gelang ihm dies im letzten Jahr in Valencia. Nachdem es gestern an seinem Geburtstag nicht gereicht hatte, konnte er heute nach einem spannenden Regenduell mit Mercedes-Fahrer Jamie Green gewinnen.

Runde eins: Ärger mit den Reifen

Wie bei einem normalen DTM-Wochenende war auch in München die Anzahl der Reifen pro Fahrer begrenzt. Dies führte dazu, dass die Fahrer, welche gestern in der Teamstaffel weit gekommen waren, heute mit stumpfen Waffen kämpfen mussten, wenn sie nicht zu den besten ihrer Marke gehörten oder die Meisterschaft anführten.

Als erstes erwischte es Dirk Werner, der gestern bis ins Rennen um Rang drei kam. Der Vorteil den Rahel Frey auf frischen Reifen hatte war groß genug um der Schweizerin den Sieg gegen den starken Mann der Bayern zu bescheren.

Ebenfalls aufgrund der Reifen verlor der gestrige zweite Timo Scheider seinen Lauf gegen Mercedes-Youngster Robert Wickens. Ebenso unterlag Joey Hand seinem Kontrahenten Roberto Merhi, kam jedoch trotzdem weiter, da der Mecedes-Pilot für einen frühstart disqualifiziert wurde. Das Duell zwischen Andy Priaulx und Filipe Albuquerque ging an den Spanier, bevor Miguel Molina mit Ralf Schumacher den Sieger von gestern hinaus beförderte. Als einzigem Vortagsfinalisten der sich durch die erste Runde kämpfen musste gelang Adrien Tambay der Einzug ins Achtelfinale, nachdem er das Duell gegen Mercedes-Lady Susie Wolff gewonnen hatte.

Achtelfinale: BMW überraschend stark

Nachdem gestern für die meisten BMW-Piloten schon früh Feierabend war, rechnete im Achtelfinale kaum jemand mit den Münchnern, diese präsentierten sich jedoch überraschend stark.

Hier griffen nun auch die vorqualifizierten Piloten ins Geschehen ein, was Rahel Frey prompt zu spüren bekam. Im Duell gegen den Meisterschaftsführenden Gary Paffet hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Eine Überraschung barg hingegen der zweite Lauf. Hier besiegte David Coulthard den Vorjahresfinalisten Edoardo Mortara um 0,062 Sekunden. Mortara hatte sich am Freitag in den Trainings noch als bärenstark präsentiert, konnte aber in den Wettkämpfen nicht liefern.

Der Titelverteidiger der DTM Martin Tomczyk beendete den Nachmittag für Robert Wicken, obwohl der Rosenheimer eine absolut unübliche Linie über den Asphalt wählte. Weniger gut lief es anschließend für Joey Hand, der Mattias Ekström deutlich unterlag. Anschließend bezwang Jamie Green Filipe Albuquerque und zeigte einmal mehr, dass wann immer es eng wird mit ihm zu rechnen ist. Das Audi-Duell Rockenfeller gegen Molina ging an Erstgenannten.

Dann schlug die Stunde von BMW. Zuerst schickte Augusto Farfus Christian Vietoris nach Hause, dann besiegte Bruno Spengler bei aufkommendem Regen Vortagsfinalisten Adrien Tambay um 0,216 Sekunden.

Viertelfinale: Die Stunde der Routiniers

Zwar hatte der Regen mittlerweile aufgehört, die Strecke war jedoch alles andere als trocken, als das Viertelfinale begann. Bei diesem Lauf hatten die Piloten zusätzlich auch einen Boxenstopp zu absolvieren.

Das erste Duell war ein rein britischer Wettstreit im Mercedes-Lager, wobei der Meisterschaftsführende Gary Paffet die Oberhand gegen David Coulthard behielt. Spannend machten es anschließend Mattias Ekström und Martin Tomczyk. Die beiden holten alles aus ihren Autos heraus, und am Ende gewann der Schwede um 0,09 Sekunden.

Jamie Green und Mike Rockenfeller fanden dann bereits deutlich trockenere Bedingungen vor. Die Zeiten der beiden waren dann auch deutlich schneller als die der beiden ersten Paarungen, mit dem besseren Ende für den Mercedes-Piloten. Das BMW-Stallduell zwischen Farfus und Spengler holte sich dann der DTM-Routinier Spengler.

Halbfinale: Ekström zeigt Stärke

Das Halbfinale in München wurde wieder durch das Wetter geprägt, nachdem der Regen wieder zunahm. Mattias Ekström ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und dominierte sein Rennen gegen Gary Paffet deutlich. Ein Vorsprung von über zwei Sekunden sprach Bände.

Jamie Green profitierte jedoch von Fehlern seines Gegners. Zwar verlor er den Start, kam aber mit einem leichten Vorsprung zum Boxenstopp, wo seine Crew allerdings ein Problem hatte. So war der Kanadier wieder in Führung, machte dann aber einen dicken Fehler, der den Briten wieder in Führung brachte, die er nicht mehr hergab.

Finale: Patzer in der Box und strömender Regen

Im Finale mussten die beiden Kontrahenten zweimal gegeneinander antreten, je einmal auf der rechten und der linken der beiden gespiegelten Bahnen.

Die erste Runde ging dabei mit über zwei Sekunden Vorsprung klar an Gary Paffet, der davon profitierte, dass der Reifenwechsel bei Abt einfach nicht klappen wollte. Nach dem Seitenwechsel gab der Schwede aber alles und holte sich die beiden Sekunden zurück. Green kam dann nach dem Reifenwechsel nicht richtig los und damit waren die Würfel für Ekström gefallen, der mit 1,4 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie schwamm.