Donington: Pla, Baguette und Enjalbert siegen im Oak-Morgan

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Der zweite ELMS-Lauf bot feinsten Prototypensport bei sommerlichen Wetter. Oliver Pla, Betrand Baguette und Dimitri Enjalbert siegten knapp aber verdient für das französische Oak-Racing-Team nach 251 Runden. Jonathan Cocker und Allan Simonsen siegten im JMW-Ferrari in der GTE.

Nur 13 Fahrzeuge: dieses Stigma überschattete das ELMS-Wochenende im historischen Donington Park. Doch dieses Dutzend machte das Sechs-Stunden-Rennen zu einem gelungenen Ereignis, da sich gerade die LMP2-Kategorie durch hohe Leistungsdichte auszeichnete.

Nach 360 Minuten auf der knapp vier Kilometer langen Strecke hießen die Sieger Olivier Pla, Betrand Baguette und Dimitri Enjalbert. Vom vierten Platz gestartet, machte die französisch-belgische Besatzung des Oak-Morgan mit Nissan-Motor die wenigsten Fehler und zeigte eine konstante Leistung, die mit dem Sieg belohnt wurde. Obwohl der Oak-Morgan auf den Zeitnahmelisten ab der zweiten Rennstunde an der Spitze des Feldes geführt wurde, war das Endergebnis jedoch bis in die letzten Minuten offen.

Wenige Ausfälle und ein enges LMP2-Feld

Für die Polesitter Jacques Nicolet Matthieu Lahaye begann das Rennen gut, doch Probleme mit der Elektronik und eine 30-Sekunden-Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse warfen den Morgan-Judd letztlich auf Platz sechs zurück. Das Oak-Schwesterfahrzeug mit Pla, Baguette und Enjalbert übernahm die Führung, konnte sich aber nie absetzen. Dahinter blieben eine Hand voll Fahrzeuge in Schlagdistanz. Mathias Beche und Pierre Thiriet mit dem Oreca-Nissan von Thiriet by TDS Racing wurden letztlich zweite vor Jody Firth, Warren Hughes und Brendon Hartley im Murphy-Prototypes-Oreca-Nissan, die auf dem dritten Platz ins Ziel kamen. Schlussendlich trennten die drei Prototypen nur 32 Sekunden.

Der Jota-Zytek von Simon Dolan und Sam Hancock befand sich zwischenzeitlich auf dem zweiten Rang, doch Simon Dolan verlor das Fahrzeug in der Old Hairpin und sorgte für den einzigen nachhaltigen Unfallschaden. Der Oreca-Nissan von Greaves Motorsport mit Lucas Ordoñez, Tom Kimber-Smith und Martin Brundle gehörte auch zu den Sieganwärtern, aber Probleme an der vorderen rechten Aufhängung sorgten 50 Minuten vor Rennende für einen längeren Reparaturboxenstop: Rang sieben im Schlussklassement war das ernüchternde Ergebnis.

Nicolas Marroc, Nicolas Minassian und Stéphane Sarrazin von Sebastien Loeb Racing (250 Runden) erreichten den vierten Platz mit einer Runde Rückstand mehr durch Konstanz als durch Schnelligkeit, während Pecom Racing mit Luís Pérez Companc, Soheil Ayari und Pierre Kaffer (246 Runden) nach Problemen in der ersten Runde mit drei Runden Abstand dem Feld hinterherfahren mussten, aber mit Platz fünf immerhin ein ordentliches Ergebnis erzielen konnten.

 Der einzige LMPC-Prototyp von Boutsen Ginion Racing mit Dagoneau/Battut/Hartshorne klassifizierte sich 17 Runden hinter dem letzten GTE-Fahrzeug – keine Überraschung nach den vorangegangenen Leistungen am Wochenende.

 GTE-Kategorie mit spannendem Pro-Am-Dreikampf

Da in der GTE kategorieübergreifend nur drei Fahrzeuge antraten, war das Podium schon vor Rennbeginn vergeben. Dies hielt jedoch alle Beteiligten nicht davon ab, guten Motorsport zu zeigen. Schließlich siegte – wie zu erwarten – die einzige Profibesatzung von JMW Motorsport mit einer Runde Abstand (232 Runden).

Jonathan Cocker musste sich den Ferrari 458 Italia im Rennen kurzfristig mit GT-Allrounder Allan Simonsen teilen, da der eigentliche Partner James Walker wegen den Geburtswehen seiner Frau am Samstag abgereist war. IMSA Performance mit Nicolas Armindo, Raymond Narac und Anthony Pons (231 Runden) behielt bei den „Amateuren“ am Ende mit einer Runde Abstand die Oberhand über AF Corse mit Piergiuseppe Perazzini, Marco Cioci und Matt Griffin (230 Runden).

Bei den LMP2 bauen damit Beche und Thiriet (Thiriet by TDS Racing) die Führung vor Marroc, Minassian und Sarrazin (Sebastien Loeb Racing) aus. In der GTE-Am bleiben Armindo, Narac und Pons (IMSA Performance) weiterhin knapp vor Perazzini, Cioci und Griffin (AF Corse).

Der nächste Lauf der ELMS wird voraussichtlich vom 7. bis 9. September im tschechischen Brünn ausgetragen. Es wird der dritte von vier in diesem Jahr sein. Wie bisher wird das Rennen live auf der Website der ELMS übertragen.