ADAC GT Masters: ProSport Performance trennt sich von Aston Martin

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ProSport Performance und Aston Martin gehen wieder getrennte Wege | © Gruppe C

Nach nur einer Saison im ADAC GT Masters hat ProSport Performance die Kooperation mit Aston Martin beendet. Der Konstrukteur aus dem Vereinigten Königreich habe nicht die zugesicherte Unterstützung gewährt. Nun stehen sämtliche AMR-Modelle zum Verkauf.

ProSport Performance hat seine Zusammenarbeit mit Aston Martin beendet. Nach nur einer Saison im ADAC GT Masters trennt sich die Mannschaft aus der Hocheifel vom britischen Konstrukteur. „Die Autos stehen alle zum Verkauf. Wir wollen einen Schlussstrich unter das Engagement ziehen“, bestätigt Teamchef Christoph Esser gegenüber GT-Eins.de, dessen Equipe mithin auch das Prodrive-Engagement in der ADAC GT4 Germany, der 24-Stunden-Serie und auf der Nordschleife einstellt.

Die Entscheidung habe ProSport Performance getroffen, weil Aston Martin nicht zureichend Unterstützung gewährt habe. Weder sei Prodrive in der Lage gewesen, die Ersatzteilversorgung zu garantieren, noch habe der Hersteller aus dem Vereinigen Königreich angemessene Hilfestellung bei der technischen Vorbereitung der Sportwagen geleistet. Aston Martin sei von Anbeginn seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen.

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Dabei habe Aston Martin die Unternehmung im ADAC GT Masters initiiert. „Aston Martin selber ist 2018 auf uns zugekommen, weil man aus Marketinggründen ein Einsatzteam in Deutschland gesucht hat, das die neuen Vantage AMR im ADAC GT Masters einsetzt“, erläutert Esser, dessen Mannschaft zunächst nur ein Programm in der GT4-Klasse in Erwägung zog, sodann aber auch einwilligte, einen GT3-Einsatz zu stemmen.

Ein „umfangreiches Supportpaket“ habe ProSport Performance, das bei dieser Unternehmung als ProPeak Performance firmierte, letztendlich überzeugt. „Dieses umfasste eine sichergestellte Ersatzteilversorgung, einen Engineering-Support durch von Aston Martin gestellte Techniker und eine Kostenunterstützung“, erklärt Esser. „So wie der Vertrag formuliert war, hatten wir den Eindruck, ein gutes Paket bekommen zu haben.“

Esser: „Vielleicht hat man gedacht, dass eine Standardunterstützung reichen würde“

Gleichwohl: Zunächst konnte ProSport Performance die ersten Probefahrten mit jeweils nur einem Sportwagen durchführen. Bei den Auftaktrennen in Oschersleben verzeichnete die Truppe aus Wiesemscheid schließlich mehrere Ausfälle, weil die nottuenden Ersatzteile zur Instandsetzung gefehlt hätten. Mit Fortdauer der Saison verebbte schließlich der Kontakt zur Prodrive, Kundenfahrer zogen sich wegen ausbleibender Erfolge aus dem Projekt zurück, was ProSport Performance zum Aussetzen bewog.

Nach dem Dafürhalten Essers sei Aston Martin schlichtweg einer Fehleinschätzung erlegen, was das Wettbewerbsniveau im ADAC GT Masters anbelangt. „Vielleicht hat man nicht berücksichtigt, dass hier reine Profibesatzungen unterwegs sind“, mutmaßt Esser. „Vielleicht hat man gedacht, dass eine Standardunterstützung mit ein paar Technikern schon reichen würde.“ Möglicherweise habe auch die finanzielle Lage die Vorgehensweise Aston Martins beeinträchtigt.

Die Ausgestaltung des künftigen Engagements im GT-Sport hat ProSport Performance zur Stunde nur konturiert. Höchstwahrscheinlich tritt das rheinland-pfälzische Team weiterhin mit verschiedenen Porsche-Modellen auf der Nürburgring-Nordschleife an. Ehe sich ProSport Performance weiteren Unternehmungen mit anderen Hersteller zuwendet, wolle die Mannschaft zunächst einmal sämtliche Aston-Martin-Renner verkaufen.