Langstrecken-WM: DragonSpeed steigt aus, SMP Racing bleibt

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DragonSpeed zieht sich aus der LMP1-Liga zurück | © João Filipe/Adrenal Media

DragonSpeed hat angekündigt, sein LMP1-Programm nach dem WM-Finale in Le Mans zu beenden. Stattdessen rückt das IndyCar-Betätigungsfeld in den Fokus. Dementgegen hat SMP Racing bestätigt, weiterhin in der FIA WEC anzutreten. Indes plant Ginetta Cars seine Rückkehr.

Die DragonSpeed-Mannschaft hat mitgeteilt, ihr LMP1-Engagement nach dem Supersaisonfinale in Le Mans planmäßig zu beenden. Stattdessen wolle das Gespann aus dem floridianischen Jupiter seine Hauptaufmerksamkeit fortan dem IndyCar-Wettbewerb zollen. Gleichwohl zieht DragonSpeed in Betracht, in Zukunft noch sporadische LMP2-Einsätze mit dem Oreca-07-Prototypen in der Langstrecken-WM durchzuführen.

Ein Start in Spa-Francorchamps, São Paulo und Le Mans, sofern DragonSpeed eine Einladung erhält, sei erwägenswert. Überdies komme auch ein Gaststart in der IMSA SportsCar Championship in Frage – bei den Kalenderglanzpunkten in Daytona und Sebring. „Die 24 Stunden von Le Mans im nächsten Monat werden unser letzter LMP1- und ordentlicher WEC-Auftritt sein, was es uns gestattet, unsere IndyCar-Anstrengungen sowohl an der technischen als auch an der Vermarktungsfront zu intensivieren“, erklärt Teamchef Elton Julian in einem Presseschreiben.

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Außerdem beabsichtigt DragonSpeed, sein LMP2-Programm in der Europäischen Le-Mans-Serie weiterzuführen. Jener kontinentale ACO-Wettbewerb biete die „besten Sportwagenrennen auf dem Planeten“ und bleibe unverändert die „ideale Serie für Herrenfahrer“, betont Julian. Nichtsdestoweniger: Um DragonSpeed als gewinnorientiertes Unternehmen fortzuentwickeln, biete die IndyCar ob der sportlichen Qualität und der Reglementkontinuität die beste Plattform. „Das ist es, was uns zu dieser Entscheidung veranlasste“, meint Julian.

SMP Racing macht weiter – dringt aber auf Zugeständnisse

Demgegenüber haben die BR-Markenkollegen von SMP Racing bestätigt, ihre Betätigung in der Langstrecken-WM fortzusetzen. Gegenüber Motorsport.com eröffnete Dmitry Samorukov, Geschäftsführer des russischen Rennstalls, den Vertrag für die kommende Saison bereits unterzeichnet zu haben. Allerdings verlangt SMP Racing von den Regelhütern, das Ungleichgewicht zwischen der Toyota-Werksmannschaft und den Privatiers auszubalancieren.

Zurzeit sei SMP Racing außerstande, das vollständige Potenzial seines BR1-Sportwagens zu entfalten, weil das Reglement entsprechende Restriktionen auferlege. Einige Lockerungen könnten SMP Racing und Gazoo Racing näher zusammenführen. Die gegenwärtige Situation frustriere dahingegen. Die Chancenlosigkeit der privaten Gespanne habe Jenson Button ermuntert, sich von der WM abzuwenden, um sich auf die Super-GT-Serie zu konzentrieren.

Derweil hat auch Ginetta Cars eine Lebensregung von sich gegeben. Nach dem unrühmlichen Auftritt im letzten Jahr, welcher schlussendlich im Forfait des Teams gipfelte, plant der britische Rennfahrzeughersteller nun seine Rückkehr. Infolge einer umfangreichen Weiterentwicklung und zahlreichen Einstellfahrten hat Ginetta zwei Nennungen für die nächste Saison der Langstrecken-WM eingereicht. Dies teilte der Konstrukteur in seinem Facebook-Kanal mit.