Tipp der Redaktion: Wer gewinnt die GT3-Kraftprobe im Ardenner Wald?

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Daniel Schnichels: Insgesamt betrachte ich den Favoritenkreis für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps als sehr ausgeglichen. Dies liegt nicht zuletzt an der Balance of Performance, die bei der SRO-Gruppe deutlich besser ausgelegt ist als beispielsweise beim DMSB. Audi, Mercedes-AMG, BMW, McLaren und auch Bentley sind alle in der Lage, den Kampf um den Gesamtsieg für sich zu entscheiden. Ein entscheidender Faktor wird vor allem, klassischerweise bei einem Rennen über diese Distanz, die Zuverlässigkeit sein.

Und hier sehe ich eben die Marken Audi und Mercedes-AMG weit vorne. Zwar haben McLaren und auch Bentley während der Saison gezeigt das mit ihnen zu rechnen ist, in der Vergangenheit offenbarten die britischen Konstrukteure aber auch Schwächen in einem 24-Stunden-Rennen. Sollten McLaren oder Bentley die Nacht im Ardenner Wald gut überstehen, stehen die Chancen auf den Gesamtsieg mehr als gut. Von daher lege ich McLaren als Geheimfavoriten fest, zumal der Hersteller auch drei Fahrzeuge ins Hohe Venn delegiert.

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Ansonsten deutet vieles auf einen Zweikampf zwischen Audi und Mercedes-AMG hin. Hier sehe ich leichte Vorteile für die Sternenkrieger, da diese bedingt durch den Sieg am Nürburgring mit deutlich mehr Rückenwind an den Start gehen. Wer den Sieg nach 24 Stunden für sich reklamieren möchte, der muss erst an der Marke mit dem Stern vorbei. BMW sehe ich derzeit als chancenlos, vor allem weil die Bayern lediglich mit zwei gesamtsiegfähigen Fahrzeugen antreten. Die Lücke von Marc VDS Racing ist zu groß, als das Rowe Racing sie in diesem Jahr schon schließen kann.

Gereon Radomski: Schon im letzten Jahr fiel mir der Tipp, welches Team die 24 Stunden von Spa-Francorchamps siegreich gestalten wird, schwer. Damals waren viele starke Mannschaften in den Ardennen vertreten. Doch in diesem Jahr wird eine Einschätzung umso schwieriger. Nahezu jeder Hersteller bringt mindestens eine Topbesetzung nach Belgien. Ich persönlich sehe den Audi des W Racing Team mit René Rast, Laurens Vanthoor und Nico Müller vorne. Die engsten Widersacher dürften die Mercedes-Profi-Mannschaften von Black Falcon und HTP Motorsport sein.

Bei Bentley und BMW wird es vor allem auf die Haltbarkeit ankommen. Denn bislang besaßen beide Hersteller den Speed, doch scheiterten häufig an der Zuverlässigkeit. Dagegen scheint McLaren mittlerweile auch die Beständigkeit in den Griff bekommen zu haben. Der Hersteller aus Woking fuhr einige starke Ergebnisse in der laufenden Saison ein und reist zudem als Tabellenführer nach Spa-Francorchamps. Demnach sehe ich McLaren als ernsthaften Anwärter auf einen Podestrang.