DTM: Jagd auf die Sterne

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Nach einer vierwöchigen Sommerpause startet die DTM am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring in die zweite Saisonhälfte. Mercedes-Ass Gary Paffett führt in der Meisterschaft komfortabel mit 36 Punkten Vorsprung. Die Wetterprognose sagt bestes Eifelwetter voraus.

Vier Wochen hatten die DTM-Recken nach dem Show-Event im Münchner Olympiastadion Zeit zum Entspannen. Am Wochenende drehen endlich wieder die Räder und breites, schwarzes Gummi krallt sich in den Eifel-Asphalt. Auf der Sprintstrecke des Nürburgrings geht die DTM in die Rückrunde und alle wollen die Jagt auf Mercedes eröffnen.

Garry Paffett spulte in seinem HWA-Mercedes-Dienstwagen bei den ersten fünf Saisonläufen bislang das konstanteste Programm ab. Der Lohn für zwei Siege und zwei weitere Podiumsränge zeigt sich in der Fahrerwertung, die der Brite klar anführt. Christian Vietoris bezeichnete Paffett diese Woche als wohl komplettesten DTM-Fahrer. Gleichzeitig lobte er seinen Teamkollegen als den perfekten Lehrmeister, der nicht mit seinem Fachwissen hinter dem Berg hält.

Der ärgste Verfolger der Spitzenreiters kommt aus den eigenen Reihen und kämpft ergo mit den gleichen Waffen. Jamie Green ist neben Paffett der einzige Fahrer, der in allen fünf Läufen bisher punkten konnte. Ein Sieg auf dem Norisring krönt den bisherigen Saisonverlauf des Briten. Direkt dahinter rangiert in der Wertung eine Faustdicke Überraschung.

Wer hätte vor der Saison ernsthaft daran geglaubt, das BMW in der Premierensaison direkt bei der Musik ist und in der Lage um Siege zu kämpfen. Bereits beim zweiten Lauf auf dem Lausitzring schenkte Bruno Spengler den Münchnern den ersten Sieg. Der Franko-Kanadier fuhr zwei weitere Male aufs Podium. Allerdings handelte er sich auch zwei Nullnummern ein. Trotzdem ist er der erste Verfolger des Mercedes-Duos.

Martin Tomczyk konnte sich nach einem Nuller beim Saisonstart kontinuierlich steigern und kommt immer besser in Fahrt. Zwei Vizeränge in den beiden letzten Läufen bestätigen den Formanstieg des amtierenden Meisters. Ansonsten tun sich die BMW-Kutscher noch schwer. Der dreifache Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx bezeichnet sich selber noch als Lehrling in der DTM. Der Brite in BMW-Diensten hofft aber auf ein zählbares Ergebnis am Ring.

Er fühlt sich dort wohl. Schließlich habe er hier 2005 das 24-Stunden-Rennen für die Bayern gewonnen und außerdem sei das Wetter in der Eifel so wie zu Hause. Priaulx stand gemeinsam mit Audi-Pilot Miguel Molina und Christian Vietoris von Mercedes am Dienstag den Journalisten in lockerer Runde in Köln Rede und Antwort.

Molina konnte allerdings nur von dem verkorksten Start in die Saison der Audianer berichten. Lediglich Edoardo Mortara sorgte mit seinem Sieg in Spielberg für einen Lichtblick bei den Ringträgern. In der Wertung haben aber Matthias Ekström und Mike Rockenfeller die ersten Verfolger-Positionen bezogen. Allerdings klafft zur Spitze bereits eine große Lücke und Audi muss wohl auf größere Schnitzer der Konkurrenz hoffen, will man in der Meisterschaft noch etwas ausrichten.

Den Spruch des Tages brachte Christian Vietoris. Auf die Frage, warum sich die Zuschauer noch für einen Besuch am Ring entscheiden sollten, antwortete der Eifler kurz und knapp: „Weil das Wetter geil wird.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.