Alm-Erfolg für Audi: Mortara siegt nach heißem Gefecht

Trotz Riesendrucks der Konkurrenz: Edoardo Mortara behielt im wilden Rennen der DTM auf dem Red Bull Ring in Österreich die Oberhand und sicherte sich so seinen ersten Sieg in Europas Top-Tourenwagen-Rennserie. – Unterdessen: Crashes, Bumpdrafting und Vulgärvokabular im Hinterfeld.

Trotz Riesendrucks der Konkurrenz: Edoardo Mortara behielt im wilden Rennen der DTM auf dem Red Bull Ring in Österreich die Oberhand und sicherte sich so seinen ersten Sieg in Europas Top-Tourenwagen-Rennserie. – Unterdessen: Crashes, Bumpdrafting und Vulgärvokabular im Hinterfeld.

Audi ist dank Edoardo Mortara zurück auf der Siegerstraße. Der junge Italiener des Teams Rosberg gewann am heutigen Nachmittag in überzeugender Manier den vierten Saisondurchgang der DTM in Spielberg vor Noch-Champion Martin Tomczyk (BMW Team RMG) und dem nach wie vor Führenden der Meisterschaft, Mercedes-Benz-Mann Gary Paffett (HWA). Somit können nun auch die Ingolstädter endlich einen Sieg in der „neuen“ DTM verbuchen.

Cruisen konnte Mortara zu seinem DTM-Premierenerfolg allerdings mitnichten. Erst nachdem sich der 25-Jährige im Anschluss an die Phase der zweiten Boxenstopps knapp, aber gelungen einiger harter Attacken seiner Hintermänner Tomczyk und Paffett erwehrt hatte, war der Weg gen Siegerchampus final geebnet. Letzten Endes hatte Mortara die Nase seines schwarz-roten A5-Coupés um gerade einmal 1,068 Sekunden vorne.

Doch es hätte auch anders kommen können: Besonders am Start des mit über 203 Kilometern Distanz längsten Laufs der DTM-Geschichte war jede Position auf der Piste gefährlich eng umkämpft. Unter anderem schieden gleich in Runde eins die BMW-Schützlinge Dirk Werner (Team Schnitzer) und Andy Priaulx (Team RBM) durch Kollisionen aus; genauso Rookie Adrien Tambay (Audi Sport Team Abt) und Mercedes-Junior Christian Vietoris (HWA).

Spengler erlebte schwarzen Tag

Auch die Speerspitze der Schnitzer-BMW-Equipe, Bruno Spengler, entkam dem spektakulären Tête-à-tête der Anfangsphase nicht ungeschoren. Bei einer Berührung mit dem Boliden von Mortara-Stallgefährte Filipe Albuquerque deformierte sich der Kanadier den Splitter seines Dreiers solchermaßen, dass er das Tempo seiner Mitstreiter kaum noch gehen konnte. Bereits weit zurückgefallen, gab er das Rennen in Umlauf 34 von 47 am Ende seiner Kräfte und völlig entnervt auf.

Während Spengler folglich einen Nuller schrieb, tütete Paffett mit dem Bronzerang neuerlich wertvolle Punkte ein. In der Gesamtwertung führt Letzterer nun mit 36 Zählern vor Mattias Ekström von Audi Sport Team Abt Sportsline. Der Schwede aus Falun schrammte heute um Haaresbreite am Podium vorbei – lediglich sechs Zehntelsekunden fehlten ihm unter dem Strich auf Paffett, seinen Vordermann. Die Topfünf komplettierte indes Jamie Green (HWA, Mercedes-Benz).

Durchgewirbelt hatte die Spitze Tomczyk, der im Vorjahr den DTM-Auftritt im Schatten der Knittelfelder Berge für sich entschied. Von vierter Stelle losgestürmt, verdrängte der nun Fünfte im Gesamtklassement mit einem entschlossenen Überholmanöver erst „Eki“ Ekström und später – kraft eines taktisch gut gesetzten Boxenstopps – auch noch Paffett um jeweils eine Position nach hinten. Tomczyk meldet sich damit im Kampf um die Meisterschaft zurück.

Scheider beeindruckte mit starker Aufholjagd

Zwiespältig verlief der heutige Tag für Timo Scheider. In Diensten von Abt Sportsline rang sich der bis dahin wohl größte Pechvogel der aktuellen Saison von Rang 16 weit nach vorne. Dabei verlief für ihn nichts alles reibungslos: Böse Worte fluchte der Lahnsteiner durch den Boxenfunk, als Augusto Farfus (BMW Team RBM) ihn im ersten Drittel des Rennens ungeschickt ins Kies gedrängt hatte. Scheider überquerte den Zielstrich jedoch als Sechster – sein heuer bestes Resultat.

Bei sommerlichem Wetter bekamen die Zuschauer an der Strecke – 48.500 am gesamten Wochenende – jedenfalls eine aufregende Show geboten. Sogar schoben sich die Fahrer teils ganz NASCAR-like mit Stoßstangenkontakt gegenseitig über die langen Vollgaspassagen des ehemaligen A1-Rings – Ausritte und Carbonschäden verstehen sich dabei ganz von selbst.

Nun verabschiedet sich die DTM erst einmal in eine kleine Sommerpause. Vom 29. Juni bis zum 1. Juli geht’s dann aber weiter – und zwar auf dem famosen Norisring in Nürnberg, zurück in Deutschland.


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