VLN: Sechs Meister zum Finale

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Die VLN-Saison 2013 ist Geschichte. Dirk und Tim Groneck sicherten sich im Renault Clio den Meistertitel und somit die Startnummer eins. Es wurden beim Finale der Langstreckenmeisterschaft aber auch Titel in fünf weiteren Kategorien vergeben.

Am Ende wurde die Entscheidung in der Meisterschaft noch einmal richtig spannend. Der Clio der Groneck-Brüder rollte, stark in Mitleidenschaft gezogen, in die Box. Das Aus für die Truppe aus Melle? Mitnichten. Das Team zückte Hammer und Zange und richtete den kleinen Franzosen soweit, dass es für die Familien-Kutsche weitergehen konnte.

Das war aber auch nötig. Der Wochenspiegel-Porsche holte einen Klassensieg und der Clio musste folgerichtig mindestens Fünfter werden. Am Ende lief der Clio, mit Klebeband geflickt, als Vierter der Klasse Cup 3 im Ziel ein. Nach mehreren vergeblichen Anläufen von Klassen-Konkurrenten holten die Gronecks endlich den Meistertitel in den Clio-Cup.

In der VLN-Langstreckenmeisterschaft werden aber insgesamt fünf offizielle Titel vergeben. Die VLN-Junior-Trophäe für den besten Nachwuchsfahrer ging an Alexander Mies. Der Bruder von Audi-Pilot Christopher Mies startete zunächst auf einem BMW Z4 von Bonk Motorsport in der Klasse SP3, wo ihm fünf Klassensiege gelangen. Nachdem der Z4 bei einem Unfall beim Grenzlandrennen nachhaltig beschädigt wurde, wechselte Mies auf den BMW M3 GT4 des Teams und holte dort drei weitere Klassensiege.

Der VLN-Produktionswagen-Cup ging an Rolf Derscheid und Michael Flehmer. Die beiden Serienwagen-Spezialisten dominierten in ihrem BMW 325 die Klasse V4 für seriennahe Rennwagen bis zweieinhalb Liter Hubraum. Sieben Siege und ein dritter Platz reichten trotz eines Ausfalls im vorletzten Rennen für den Cup. Die Nullnummer der Beiden spielte keine Rolle, weil das VLN-Reglement in allen Wertungen zwei Streichergebnisse vorsieht. Da in diesem Jahr nur neun Rennen gefahren wurden, wurde die Anzahl der Streicher auf einen reduziert.

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Frikadelli war regelmäßiger Gast auf dem Podium

Die VLN-Speed-Trophäe geht an Frikadelli Racing. Der Pokal wandert an das Team mit den meisten Punkten in der Gesamtsieg-Wertung. Die Truppe um Klaus Abbelen und Sabine Schmitz feierte in dieser Saison ihren ersten VLN-Gesamtsieg und war regelmäßig zu Gast auf dem Podium.

Anders als in den übrigen Wertungen kommt hier das Punktesystem der Formel 1 zum Tragen und die Anzahl der Klassenstarter spielt keine Rolle. Neben Patrick Huisman, der bei allen Rennen dabei war, wurde die Truppe sporadisch vom Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet unterstützt. Bei den beiden letzten Rennen war der schweizer Marc-VDS-Stammpilot Henri Moser mit an Bord des Porsche GT3R aus Bahrweiler.

Am Anfang des Jahres wurden zwei neue Cups innerhalb der VLN ausgeschrieben. Nach einem etwas zähen Anlauf entwickelte sich der Toyota-GT86-Cup im Laufe der Saison und nach und nach stiegen die Starterzahlen. Nach einem wechselhaften Saisonverlauf sicherten sich Jutta Beisiegel und Alexander Kudrass den Pokal. Toyota hat indes schon im Verlauf der Saison beschlossen, den Pokal 2014 ein weiteres Jahr auszurichten und neue Teams stehen schon in den Startlöchern.

Opel Astra OPC Cup war bestbesetzte Klasse

Der zweite Pokal schlug ein, wie eine Bombe. Mit 18 Startern im Saisonschnitt war der Opel-Astra-OPC-Cup die bestbesetzte Klasse 2013. Der Titel ging wie bei den Junioren an einen Wagen aus der Garage von Bonk Motorsport. Aber dieser Titel ist ein besonderer. Mario Merten war mit Wolf Silvester in die Saison gestartet. Aber nach dem dritten Rennen war nichts mehr wie es war. Silvester verstarb am Steuer des Opel-Renners.

Merten trat in der Folge zunächst als Solist, später mit wechselnden Partnern an. „Unser Ziel war von Beginn an, um die Meisterschaft zu fahren. Nach dem tragischen Tod meines Teamkollegen Wolf Silvester beim dritten Lauf war es nicht einfach, wieder den richtigen Rhythmus zu finden. Dass es am Ende doch geklappt hat, ist natürlich großartig“, sagte ein überglücklicher Merten nach dem Finale. „Wir sind – mit toller Unterstützung von Jürgen (Nett) – für Wolf gefahren.“

SportsCar-Info gratuliert allen Meistern. Die Termine für die kommende Saison stehen fest und nach einer verdienten Pause geht es für die Teams von Neuem ans Werk, bevor Jagd auf Punkte im kommenden März bei null beginnt.