VLN-Zwischenbilanz: Stippler als Phoenix-Erfolgsgarant?

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Resümee zur Sommerpause: Ein Rechenspiel illustriert, welche Fahrer nach vier VLN-Rennen konstante Leistungen gezeigt haben. Demzufolge führt Audi-Pilot Frank Stippler die theoretische Gesamtwertung an. Ebenso war die Frikadelli-Besatzung stets auf den vorderen Rängen vertreten – allerdings in unterschiedlicher Konstellation.

Zur Ferienzeit kehrt auch im Motorsportsektor weitgehend Ruhe ein. Die VLN-Langstreckenmeisterschaft legt während der Sommermonate gar eine fünfwöchige Pause ein, bis der Streckenbetrieb auf der Nürburgring-Nordschleife wieder aufgenommen wird. Die heißen Juli- und Augusttage bieten allerdings die Gelegenheit, um nach dreieinhalb Begegnungen in der Grünen Hölle eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Nachdem der nimmer enden wollende Eifelwinter den Auftakt letztlich in den April hinauszögerte, haben sich nach drei Wertungsläufen und einem Abbruchrennen nichtsdestotrotz bereits drei verschiedene Rennställe in die Siegerliste eingetragen: Die Audi-Abordnung Phoenix Racing gewann die Generalprobe vor dem 24-Stunden-Rennen und führte die 44. Adenauer-ADAC-Simfy Trophy bis zur roten Flagge an.

Das BMW-Gespann Schubert Motorsport triumphierte wiederum bei der Saisoneröffnung; das Porsche-Ensemble von Frikadelli Racing war beim letzten Lauf vor der Sommerunterbrechung siegreich. Doch wessen Darbietung war bis dato am beständigsten? Wenngleich eine Gesamtwertung der Philosophie der Veranstaltergemeinschaft widerstrebt, den Grundgedanken des Breitensports zu stärken, kann eine Tabelle als Indikator für konstante Leistungen fungieren.

Die Antwort verblüfft: Denn Audi-Autler Frank Stippler führt die hypothetische Tabelle nach vier Gefechten an. Gemäß des FIA-Punktesystems hat der Phoenix-Pilot 49,5 Zähler gesammelt. Nachdem Stippler an der Seite des Schweizers Marcel Fässler beim ADAC-ACAS-H&R-Cup den Siegerpokal für sich beanspruchte, belegte der Kölner mit den Stuck-Brüdern Johannes und Ferdinand zuletzt den vierten Rang.

Patrick Pilet setzt Akzente bei Frikadelli Racing

Zudem führte Stippler gemeinsam mit den Gebrüdern Stuck das dritte Rennen der Saison an, welches wegen des Todesfalls von „Wolf Silvester“ vorzeitig abgebrochen wurde. Damit hat Stippler bis zur Sommerpause die meisten theoretischen Punkte gesammelt. Ärgster Verfolger sind derweil der Niederländer Patrick Huisman und sein französischer Namensvetter Patrick Pilet (37 Punkte). Obschon Letzterer lediglich bei den Läufen zwei und vier mit von der Partie war, reüssierte die Mannschaft um den Fleischfabrikaten Klaus Abbelen bei ebendiesen Veranstaltungen.

Beim 53. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen trugen Stammfahrer Huisman, Porsche-Werksfahrer Pilet und ihr Chef Abbelen sogar den Sieg davon. Einzig Sabine Schmitz fehlte aus gesundheitlichen Gründen. An dritter Stelle rangieren die BMW-Kutscher Martin Tomczyk und Jens Klingmann (33 Punkte), welche jedoch lediglich die Vorbereitungsrennen auf den 24-stündigen Saisonhöhepunkt für Schubert Motorsport bestritten.

Daher ergibt sich zum jetzigen Zeitpunkt logischerweise noch ein verzerrtes Bild. Denn zahlreiche Mannschaften, die ihre Rennfahrzeuge bloß für das 24-Stunden-Rennen präpariert haben, sortierten sich größtenteils auf den vorderen Plätzen ein. Aber nach dem Ausdauerrennen im Mai ist in dieser Saison eine Entwicklung eingetreten, welche schon in letzten Jahren zu beobachten war: ein Teilnehmerschwund. Einige Teilnehmer reduzieren ihr Aufgebot, andere hatten ihr Engagement im Vorhinein nur als Gaststart geplant.

Fleißig gepunktet haben auch die Porsche-Besatzungen aus dem Hause Timbuli Racing. Marco Seefried und Norbert Siedler beendeten den Wettbewerb einmal auf dem Bronzeplatz und zweimal auf dem vierten Rang. Damit belegt das Porsche-Duo mit 33 Punkten auf Position vier. Christopher Brück und Jaap van Lagen waren ebenfalls bei ihren Einsätzen in der Spitzengruppe präsent. Allerdings steht hinter dem Programm derzeit ein Fragezeichen. Seitdem Timbuli Racing den letzten Lauf aus geschäftlichen Gründen aussetzte, verlautbarte die Equipe aus Wiesbaum keine weiteren Pläne.

Gesamtwertung im Überblick

 P.  Fahrer
 Rennstall/Fahrzezug
 R1
 R2
 R3
 R4
 Gesamt
 1.  Frank Stippler  Phoenix Racing
 Audi R8 LMS ultra
 –  25  12,5  12 49,5
 2.  Patrick Huisman/Patrick Pilet  Frikadelli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 –  12  –  25 37
 3.  Martin Tomzyck/Jens Klingmann  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 15  18  –  – 33
 4.  Marco Seefried/Norbert Siedler  Timbuli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 12  15  6  – 33
 5.  Jörg Müller  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 25  4  –  – 29
 6.  Christopher Brück  Timbuli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 18  8  2  – 28
 7.  Jaap van Lagen  Timbuli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 18  8  –  – 26
 8.  Dirk Müller  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 25  –  –  – 25
 9.  Marcel Fässler  Phoenix Racing
 Audi R8 LMS ultra
   25  –  – 25
 10.  Klaus Abbelen  Frikadelli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 –  –  –  25 25
 11.  Johannes Stuck/Ferdinand Stuck  Phoenix Racing
 Audi R8 LMS ultra
 –  –  12,5  12 24,5
 12.  Jochen Krumbach  Manthey-Racing
 Porsche 911 GT3 RSR
 8  –  1  15 24
 13.  Dirk Adorf  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 –  18  –  – 18
 14. A. F. Abdulaziz/D. Baumann/M. Sandritter  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 –  –  –  18 18
 15.  U. Alzen/A. Magaritis/P. Wlazik  Alzen Automotive
 BMW Z4 GT3
 10  6  –  – 16
 16.  G. Weiss/O. Kainz/M. Jacobs  WTM Racing
 Porsche 997 GT3 R
 –  –  1  15 16
 17.  Claudia Hürtgen  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 15  –  –  – 15
 18.  Pierre Kaffer

 Timbuli Racing
 Porsche 997 GT3 R

 –  15  –  – 15
 19.  C. Mies/A. Osieka/K. Estre  GetSpeed
 Porsche 997 GT3 Cup
 –  –  3  10 13
 20.  Sabine Schmitz  Frikadelli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 –  12  –  – 12