N’ring 24: Mercedes-AMG holt Vierfachsieg

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Die Top-Drei im Ziel | © Ralf Kieven

Das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife ist Geschichte. Nach einem turbulenten Rennverlauf entschied die Mannschaft von Black Falcon das Rennen in der finalen Runde für sich. Die Siegerfahrer: Bernd Schneider, Maro Engel, Adam Christodoulou und Manuel Metzger. Die Chronologie der Schlussphase.

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15.30 Uhr: Sieg für Black Falcon

In einem Herzschlagfinale hat sich die Black-Falcon-Mannschaft gegen die Markenkollegen von HTP Motorsport und Haribo Racing durchgesetzt. Ein Splash-and-Dash-Stopp bei HTP Motorsport in der vorletzten Runde sorgte noch einmal für höchste Dramatik, weil Black Falcon bist auf den Heckflügel aufholen konnte und schließlich mit einem haarigen Manöver die Führung übernahm.

Das Ergebnis im Überblick

1. B. Schneider/M. Engel/A. Christodoulou/M. Metzger Mercedes-AMG GT3 Black Falcon
2. C. Vietoris/M. Seefried/ C. Hohenadel/R. van der Zande Mercedes-AMG GT3 HTP Motorsport
3. U. Alzen/L. D. Arnold/M. Götz/J. Seyffarth Mercedes-AMG GT3 Haribo Racing
4. H. Haupt/Y. Buurmann/M. Engel/ D. Müller Mercedes-AMG GT3 Black Falcon
5. A. Sims/P. Eng/M. Martin/D. Werner BMW M6 GT3 Rowe Racing

 

Ein an Dramatik schwer zu übertreffendes 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife liegt hinter uns. Wenige Runden nach dem Start wurde das Rennen bereits wieder mit der roten Flagge abgebrochen, weil die Rennwagen nach einem Hagelschauer die Steigung zum Adenauer Forst nicht mehr schafften und mehrere Teilnehmer im Bereich der Aremberg-Kurve in der Leitplanke landeten.

Beim Neustart waren später ganze drei Einführungsrunden von Nöten, weil sich ein weiterer Wolkenbruch über die Eifel-Piste ergoss. Spätestens als der zu der Zeit führende Schubert-BMW-M6 rauchend in die Box rollte, war klar: den Sieg machen die AMG-Mannschaften unter sich aus.

Audi erlebte genauso ein Desaster wie Porsche. Die Bentley-Mannschaft von C. Abt Racing hingegen dürfte nach einer soliden Leistung mit dem sechsten Platz zufrieden sein. BMW war zwar etwas vom Pech verfolgt, aber immerhin schaffte die Rowe–Truppe mit dem fünften Rang das beste Ergebnis eines Nicht-AMG-Rennwagens.

14.50 Uhr: Der Rückstand der Haribo-Mannschaft beträgt weniger als die Strafe für den Gelbverstoß dauerte. Erweist sich das Missgeschick als Rennentscheidend? Rennleiter Walter Hornung versicherte im Interview mit RTL Nitro, er habe die Situation sorgfältig abgewogen und sich vor seiner Entscheidung lange mit Uwe Alzen unterhalten zu haben. Die Situation sei aber eindeutig gewesen und die Entscheidung somit richtig.

14.35 Uhr: Paralleler Boxenstopp der beiden führenden Mannschaften Black Falcon und Haribo Racing. Unterdessen übernimmt HTP die provisorische Führung. Bei Haribo hat Uwe Alzen das Steuer zur Schlussattacke übernommen. Maximilian Götz: „Wenn der Uwe den Helm an hat, dreht der durch.“ Auch Black Falcon hat einen Fahrerwechsel durchgeführt. Am Steuer jetzt: Maro Engel.

14.11 Uhr: Zum dritten Mal in diesem Jahr müssen die Mannen um Franz Konrad ein 24-Stunden-Rennen in der Schlussphase unfreiwillig beenden. Dubai: Motorbrand, Daytona: Treibstoffmangel in der letzten Runde, Nürburgring: schwerer Einschlag in die Leitplanke.

14.08 Uhr: „Aus! Artur ist mit Stippi gecrasht, Fahrer okay, Auto k.o. Aller herzlichste Glückwünsche an Carlo, Marcel, Yamauchi-san und Tim sowie das ganze Subaru-Team. Ihr werdet das Ding schon schaukeln. Arigato für den fairen Kampf!“

Uli Andree zeigt sich nach dem Ausfall seiner LMS-Audi-TTRS-Truppe auf Facebook als fairer Sportsmann.

13.43 Uhr: Der SCG003C-Prototyp der Scuderia Cameron Glickenhaus mit der Nummer 701 hatte einen heftigen Unfall im Bereich Metzgesfeld. Das Aus für die US-Mannschaft.

Derweil wechselt die Führung je nach Boxenstopp zwischen HTP Motorsport, Haribo Racing und Black Falcon. Einen Favoriten auf den Rennsieg auszumachen, ist derzeit ein schwieriges Unterfangen.

13.30 Uhr: Knapp zwei Stunden vor dem Rennende ist Bernd Schneider in das Cockpit des führenden Black-Falcon-AMG geklettert. Der DTM-Rekordmeister hat nun die Aufgabe, den Boliden der Meuspather Mannschaft in das Ziel zu tragen. Immer wieder beteuern die Verantwortlichen bei den AMG-Teams, es gäbe keine Team-Order seitens des Mercedes-Benz-Tuners. Einzige Ansage: „Lasst die Autos ganz.“

Durch den Boxenstopp bei Black Falcon hat die Haribo-Racing-Truppe abermals die Führung übernommen. Die asynchronen Strategien der AMG-Mannschaften lassen die Entscheidung bis kurz vor dem Fallen der Zielflagge offen.

12.54 Uhr: Die besten Fünf im Rennen:

1. Renger van der Zande HTP Motorsport Mercedes-AMG GT3
2. Manuel Metzger Black Falcon Mercedes-AMG GT3
3. Dirk Müller Black Falcon Mercedes-AMG GT3
4. Uwe Alzen Haribo Racing Mercedes-AMG GT3
5. Maxime Martin Rowe Racing BMW M6 GT3

 

12.25 Uhr: Außerplanmäßiger Stopp für Falken Motorsports. Die Mannschaft hat Regenreifen aufgezogen. Unterdessen mehren sich wieder die feuchten und nassen Stellen entlang der Eifel-Piste. Nach dem verlängerten Stopp der Haribo Racing hat HTP Motorsport die Rennführung zurück erobert. Die Gummibären-Bande ist derweil nach der Strafe auf den vierten Rang zurückgefallen.

12.03 Uhr: Gegen Mitte seines Stints hat Maximilian Götz im Mercedes-AMG GT3 von Haribo Racing abermals die Führung im Rennen übernommen. Allerdings spürt er bereits den heißen Atem von Manuel Metzger, der im Black-Falcon-Mercedes-AMG auf dem zweiten Rang mit großen Schritten Zeit gut macht. Zudem steht weiterhin die Zeitstrafe für die Gummibären aus, die sie aber vor dem regulären Boxenstopp absitzen werden.

Unterdessen berichten einige AMG-Piloten von ihren Erlebnissen in der Nacht am Ring.

Lance David Arnold (Haribo Racing): „Bei uns ist alles gut soweit. Wir haben in der Nacht die Bremsscheiben gewechselt, da wir Vibrationen an der Vorderachse hatten. Aber im zweiten Stint konnte ich dann wieder mehr pushen. Der Mercedes-AMG GT3 läuft tadellos und wir haben einen guten Rhythmus. Jetzt heißt es, fehlerfrei durchzukommen.“

Maro Engel (Black Falcon): „Es war eine spannende Nacht und eine Wahnsinnsatmosphäre: eine abtrocknete Strecke, Nebel und Lagerfeuer rund um die Strecke. Wir sind ohne Beschädigungen durch die Nacht gekommen und fahren mit beiden Mercedes-AMG GT3 an der Spitze mit. Das ist eine super Ausgangsposition für die kommenden Stunden.“

Renger van der Zande (HTP Motorsport): „Es läuft sehr gut. Bei Regen hat Christian Hohenadel einen Superjob gemacht und blieb in der Führungsgruppe. Als es abtrocknete konnte ich übernehmen und ich denke, wir waren die meiste Zeit das schnellste Fahrzeug auf der Strecke. Der Mercedes-AMG GT3 ist wirklich sehr gut. Wir sehen ein fantastisches 24-Stunden-Rennen bis jetzt und ich genieße es sehr.“

Daniel Keilwitz (Team Zakspeed): „Wir hatten leider in der Nacht kleinere Probleme und haben auch eine Strafe bekommen. Deswegen sind wir etwas zurückgefallen. Aber im Moment läuft es ganz gut und ich hoffe, dass es trocken bleibt. Ich denke, dass wir uns noch etwas nach vorne arbeiten können. In die Top-Ten zu kommen, wäre noch schön.“

11.30 Uhr: Die letzten vier Stunden sind angebrochen und während es in die finale VLN-Distanz geht, kassiert Haribo Racing eine Zeitstrafe wegen eines Vergehens unter gelben Flaggen. Infolgedessen muss Maximilian Götz eine Minute und zweiunddreißig Sekunden in der Wartezone am Anfang der Boxengasse absitzen. Die Strafe wird die Haribo-Mannschaft vermutlich auf den vierten Rang zurückwerfen.

11.20 Uhr: Bei etwas mehr als vier Stunden Restfahrzeit liegen noch vier Mercedes-Benz-Mannschaften innerhalb einer Runde an der Spitze des Feldes. Mit Rundenrückstand folgen BMW, Audi und Bentley und wahren damit ihre Chancen. Unterdessen zieht das Eifelwetter erneut alle Register und Regenschauer wechseln sich auf der Strecke mit Nebelschwaden ab.