Lamborghini: Allein auf weiter Flur

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Schafft Konrad Motorsport einen Achtungserfolg? | © Ralf Kieven

Das Motorsport-Urgestein Franz Konrad setzt beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife seinen Lamborghini Huracán GT3 in der SP9-Klasse ein. Bislang stehen aber offiziell lediglich der Teamchef selbst sowie Christopher Zöchling als Fahrer fest. Gelingt ein Achtungserfolg?

Am Ring waren Rennwagen der Marke Lamborghini in der Vergangenheit eher selten anzutreffen. Unvergessen bleibt aber der Gallardo von Raeder Motorsport, welcher mit Dirk Adorf am Steuer seinerzeit für einen Farbklecks im damals Porsche dominierten Wagenfeld an der Spitze der Nordschleifen-Rennen sorgte. Ein weiterer Versuch, einen Lamborghini einzusetzen, basierte bereits auf den damals ersten GT3-Erfahrungen von Reiter Engineering. Aber auch dieses Projekt wurde alsbald eingestellt.

Mit dem nun im Werk in  Sant’Agata Bolognese von den Italienern selbst entwickelten Huracán-GT3-Boliden unternimmt Franz Konrad abermals den Versuch, mit einem Stier die Nordschleife zu bezwingen. Am Steuer hantiert neben dem Chef höchstselbst Christopher Zöchling. Über die weitere Cockpit-Besatzung hüllt sich die offizielle Starterliste hingegen bislang in Schweigen.

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Erste Akzente in Dubai und Daytona

Bei den ersten Beiden VLN-Rennen war die Mannschaft bereits in der Eifel zugegen. Dort steuerten neben Zöchling, Luca Stolz, Stefan Landmann und Christopher Brück den Exoten. Da Brück aber beim 24-Stunden-Rennen einen Bentley pilotiert, spricht einiges dafür, dass die beiden Österreicher die freien Plätze belegen.

Bei den beiden Testeinsätzen fuhr die Mannschaft solide Rundenzeiten und schaffte bei ersten Lauf am Ende den siebzehnten Platz. Beim darauf folgenden Rennen fiel die Truppe aber kurz vor dem Rennende aus. Allerdings setzte sie mit einer schnellsten Runde von 8:11,827 Minuten ein erstes Ausrufezeichen und war immerhin schneller, als zum Beispiel die Haribo-Mannschaft und andere weitaus Nordschleifen erfahrenere Teams.

Auch bei den 24-Stunden-Rennen in Dubai und Daytona konnte sich der grüne Lamborghini von Konrad jeweils bis kurz vor dem Rennende gut an der Spitze behaupten. Während in Dubai der Motor des Stiers in der letzten Rennstunde auf Podiumskurs Feuer fing, rollte er im Halboval von Daytona, an der Spitze der Klasse fahrend, in der letzten Rennrunde mit Spritmangel aus.

Zudem wurden im Anschluss alle Lamborghini-Mannschaften bestraft, weil die Balance-of-Performance-Kommission die Auffassung vertrat, Lamborghini habe im Vorfeld der Saison nicht alle Karten auf den Tisch gelegt und sich so eine bessere Einstufung erschlichen.

Am Ring ist dies nun aber alles Makulatur. Wenngleich die Truppe wohl noch nicht bereit ist, in der Eifel den ganz großen Wurf zu landen, ist es doch nicht ganz unwahrscheinlich, dass der flache Bolide am Ende einen Achtungserfolg feiern darf. Dies setzt natürlich voraus, dass es der Mannschaft gelingt, den Wagen auch über die letzten Runden ins Ziel zu bringen.

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