Daytona: ESM Racing bezwingt die Corvette-Armada

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ESM Racing gewinnt zum ersten Mal in Daytona | © ESM Racing

Das 24-Stunden-Rennen von Daytona wurde erstmals von einem LMP2-Boliden gewonnen. ESM Racing bezwang die zahlenmäßig überlegene Konkurrenz aus dem Daytona-Prototype-Lager, Luis Felipe Derani avancierte derweil zum Mann des Tages. Die GTLM-Klasse gewann Corvette einen Hauch vor Corvette.

Zum ersten Mal hat ein Le-Mans-Prototyp die 24 Stunden von Daytona gewonnen. ESM Racing überquerte nach einem turbulenten Rennen den Zielstrich auf Platz eins. Für das Team um die Fahrer Luis Felipe Derani, Ed Brown, Scott Sharp und Johannes van Overbeek war es ebenfalls der erste Erfolg bei dem Langstreckenklassiker in Florida. Wayne Taylor Racing musste sich geschlagen geben. Damit treten die Daytona-Prototypen ohne Sieg von ihrer Heimbahn ab.

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Herausragender Fahrer in diesem Kampf war eindeutig Derani, der schon am gestrigen Nachmittag den Start gewann und anschließend der Konkurrenz davonfuhr. ESM Racing wechselte den jungen Brasilianer für die Schlussphase wiederum ein, in der er gegen Jordan Taylor antrat. Innerhalb weniger Runden egalisierte er einen Rückstand von zehn Sekunden und zog am Corvette DP vorbei.

Anschließend lief alles zugunsten der in der WEC beheimateten Mannschaft. Taylor ließ sich beim letzten Boxenstopp aus dem Fahrzeug nehmen, da er sich gesundheitlich nicht in der Lage fühlte das Rennen zu beenden. Max Angelelli lag schließlich mehr als zwanzig Sekunden hinter dem Sieger. Rang drei ging an VisitFlorida Racing mit einer weiteren Corvette.

Einen sehenswerten internen Kampf lieferten die beiden Corvette der GTLM-Klasse. Nachdem Oliver Gavin und Antonio García Earl Bamber (Porsche) abgehängt hatten, ging es in der letzten halben Stunde zwischen den beiden Teamkollegen hoch her. Gavin führte die interne Wertung an, allerdings hatte García das bessere Fahrzeug.

Fotofinish in der GTLM-Klasse

Im Fotofinish kamen die beiden Chevy-Boys zum Zieleinlauf. Letztendlich hatte Gavin, der gemeinsam mit Tommy Milner und Marcell Fässler antrat, die Nase vorn. Auf Platz drei lief der amtierende Le-Mans-Sieger Bamber ein. Für BMW verlief das Debüt des M6 hingegen zweigespalten. Während die Fahrermannschaft um Bill Auberlen und Dirk Werner auf Rang fünf das Ziel erreichte, war für den Schwesterwagen das Rennen mit einem Bremsplatzer beendet. Ford musste beim ersten Rennen des neuen GT viel Lehrgeld bezahlen – beide Autos waren von technischen Problemen geplagt.

Unfreiwillig nervenaufreibend ging es in der GT-Daytona-Klasse zu. Fabio Babini (Konrad-Lamborghini) sah bereits wie der sichere Sieger aus. Doch in der vorletzten Runde wurde der Huracán-Pilot plötzlich langsamer. Das Team hatte sich mit dem Sprit verkalkuliert und der Italiener musste sich an die Box zurück retten.

Dies spielte René Rast im Magnus-Audi dahinter in die Karten. Der Deutsche hätte entspannt ins Ziel fahren können – doch auch er verlangsamte im letzten Umlauf. Mit dem letzten Tropfen Treibstoff im Tank rettete er den Sieg für sich, Marco Seefried, Andy Lally und John Potter über die Linie. Hinter ihm hatten noch Nicky Catsburg (Black-Swan-Porsche) und Damien Faulkner (Riley-Viper) auf einen Abstaubersieg gelauert.

Frikadelli Racing verzeichnete ein ambivalentes Rennen. Neben einigen Tiefs durfte der Fanliebling aus der Eifel auch mehrmals die Klasse anführen. Am Ende hieß es Rang zwölf für Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Frank Stippler, Patrick Huisman und Sven Müller. Während des Rennens gestand Schmitz fehlende Streckenkenntnis, weshalb sie nicht ganz so aggressiv fahren könne, wie es nötig wäre.

Die Prototype-Challenge-Klasse ging an JDC/Miller Motorsports mit Chris Miller, Mikhail Goikhberg, Stephen Simpson und Kenton Koch am Volant. Keine der Mannschaften der kleinen Prototypen-Klasse kam ungeschoren davon, das Miller-Gespann hatte bei ihren Problemen jedoch schon genug Vorsprung auf die Verfolger von PR1/Mathiasen Motorsports und BAR 1 Motorsports.