Nach fünf Gesamtsiegen startet Manthey-Racing erstmals als Werksmannschaft beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. „Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass mein Name einmal auf den Werksautos stehen wird, hätte ich ihn in eine Zwangsjacke stecken lassen“, witzelt Gründer Olaf Manthey.
Traditionshersteller Porsche überantwortet den diesjährigen Werkseinsatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erstmals alleinig an Manthey-Racing. Dies stellt insofern ein Novum dar, als das Gespann aus Meuspath in der Vergangenheit offiziell nur als werksunterstützte Mannschaft auf dem Eifelaner Traditionskurs antrat. „Es macht mich sehr stolz, dass das geklappt hat“, kehrt Gründer Olaf Manthey in einem Kommuniqué hervor.
Startete Manthey-Racing während der neunziger Jahre zunächst im Supercup, engagiert sich die Kultmannschaft seit dem Millennium in der Eifel – anfangs parallel zu einem DTM-Intermezzo. Das Ensemble trug insgesamt fünfmal den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen am Fuße der Nürburg davon. „Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass mein Name einmal auf den Werksautos und den Werks-Lkw stehen wird, hätte ich ihn in eine Zwangsjacke stecken lassen“, spöttelt Manthey.
Nach seinem letztjährigen Gewinn des GTE-Weltmeistertitels hat sich Manthey-Racing jedoch als Teamchef zurückgezogen, delegiert seine Aufgaben stattdessen an die Familie Raeder. „Die beiden Raeder-Brüder Nicolas und Martin sind seit drei Jahren unsere Geschäftsführer und sollen meine Nachfolge übernehmen“, erklärt Manthey, der sich künftig um die Belange der Kunden kümmert. „Deshalb trete ich mehr und mehr in den Hintergrund, stehe aber nach wie vor weiterhin in beratender Tätigkeit zur Verfügung.“
„Gute Einstufung“ als Voraussetzung für den Erfolg
Mit der Unternehmensbeteiligung durch Porsche und der Nominierung zur Werksmannschaft in der Eifel schließt sich gewissermaßen der Kreis. Schon zu Beginn der Rennstallhistorie benannte Porsche für die 24 Stunden von Le Mans neben Champion Racing auch Manthey-Racing zu einer der Einsatzmannschaften des Porsche 996 GT3-R, welcher auf den Regularien der neugeschaffenen GT-Klasse basierte. Ebenjene Wertung firmiert mittlerweile unter der Bezeichnung „GTE“.
Erwartungsgemäß formuliert Manthey-Racing für die Kraftprobe am Ring die Maßgabe, um die Siegertrophäe zu konkurrieren. Eine Voraussetzung, um das deklarierte Ziel zu erreichen, sei allerdings eine „gute Einstufung“, einhergehend mit einem „guten Job“ der Truppe. Zumindest nach dem Dafürhalten Nicolas Raeders. Die Besatzungen rekrutieren sich aus Nick Tandy, Kévin Estre, Earl Bamber und Patrick Pilet einerseits, Richard Lietz, Jörg Bergmeister, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki andererseits.
Hinsichtlich des Kräfteverhältnisses innerhalb der Herstellerriege wägt Raeder die Vor- und Nachteile ab. „Die GT3-Fahrzeuge haben alle die gleiche Reifengröße, nur Porsche hat ein etwas kleineres Vorderrad“, schildert Raeder. „Im Drehmomentverlauf und in der Spitzenleistung haben wir ein kleines Manko. Deshalb sind wir beim Herausbeschleunigen aus den Ecken und beim Topspeed langsamer als die anderen.“