Langstrecken-WM: Ford verneint mögliches LMP1-Vorhaben

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Kostenträchtige Investition, geringer Ertrag: Ein LMP1-Engagement kommt für Ford im Augenblick nicht in Frage | © Ford Performance

Ein Aufstieg in die LMP1-Königsklasse kommt für Ford mittelfristig nicht in Frage. Aufgrund der kostspieligen Entwicklung sei es für den Hersteller aus Nordamerika nicht lukrativ, einen Hybridsportwagen zu konstruieren. Der GT-Sport stelle die ertragreichere Alternative dar.

Das werksseitige Engagement der Marke Ford im Langstreckensport bietet Nährboden für Spekulationen und Gerüchte. Zieht der Konstrukteur aus den Vereinigten Staaten womöglich in Betracht, mittelfristig einen hybriden Prototyp für die LMP1-Klasse zu konstruieren? Die Motorsportabteilung lässt solche Diskussionen gar nicht erst aufflackern, schließt solch ein Vorhaben sogar kategorisch aus.

Die Begründung: die immensen Kosten. Der Ertrag einer kostenträchtigen Investition in fortschrittliche Technologien sei geradezu marginal. „Wirft man einen Blick auf die meisten LMP1-Fahrzeuge – obwohl sie wirklich cool sind und die Technologien fraglos beeindruckend –, sind zahlreiche Technologien weit davon entfernt, sich als technologischer Standard zu etablieren“, erläutert Ford-Performance-Chef Dave Perciak gegenüber Sportscar365.

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Ungünstigstenfalls fände gar kein Transfer hinsichtlich der Fertigung von Straßenfahrzeugen statt. „Es ist überwältigend, dass man vieles umsetzen kann, was sie derzeit tun“, räumt Perciak ein. „Aber es ist eine Frage der Investition und der Rendite. Wir können massenhaft Geld in eine Technologie investieren, die womöglich niemals in einem normalen Passagierfahrzeug das Licht der Welt erblickt – oder zumindest für sehr lange Zeit nicht.“

Ford richtet Fokus auf zweijähriges GTE-Programm

Stattdessen wolle Ford wiederum Technologien im Rennsport erproben, die im gegenwärtigen Alltag bereits Anwendung finden. „Oder aber man tut das, was wir tun – also in einen Bereich investieren, wo wir neue Technologien entwickeln, die – in unmittelbarer Zukunft – in Straßenfahrzeugen genutzt werden“, fügt Perciak hinzu. Die Schlüsselwörter seien „Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs“ und „Leichtbau-Aerodynamik“.

Derzeit richtet Ford den Fokus darum auf sein zweijähriges GTE-Programm. In Kooperation mit den Niederlassungen von Chip Ganassi Racing in Nordamerika und Europa startet der Hersteller aus Dearborn mit dem brandneuen Ford GT in der Langstrecken-WM und der IMSA SportsCar Championship. Der Glanzpunkt auf der Agenda: die Teilnahme am 24-Stunden-Langstreckenrennen mit einem Vier-Wagen-Gespann.

Sein Debüt unter Wettbewerbsbedingungen absolvierte der Ford GT auf GTE-Basis beim 24-Stunden-Rennen von Daytona am letzten Januarwochenende. Allerdings haderte Chip Ganassi Racing bei der Premiere mit der Technik, erreichte das deklarierte Ziel – ein Podestergebnis – daher nicht. Gleichwohl war Ford in puncto Geschwindigkeit zweifelsohne imstande, mit der Konkurrenz Schritt zu halten.