Abgasaffäre: VW prüft Engagement von Audi und Porsche

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Fällt eines der LMP1-Engagements der VW-Abgasaffäre zum Opfer? Aufgrund des entstandenen Schadens in Milliardenhöhe prüft Volkswagen seine derzeitige Tätigkeit im Motorsport. Dabei evaluiert der deutsche Automobilkonzern auch die Programme von Audi und Porsche in der Langstrecken-WM.

Womöglich tangiert die VW-Abgasaffäre auch das Motorsport-Engagement des deutschen Automobilkonzerns. Um die entstandenen Kosten zu kompensieren, erörtert Volkswagen verschiedene Sparmaßnahmen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, die Chefetage evaluiere daher die Programme von Audi und Porsche in der Langstrecken-WM. Auch die Beteiligung an der DTM und der Rallye-Weltmeisterschaft ständen zur Diskussion.

Im September deckte die Umweltorganisation ICCT auf, wie Volkswagen mithilfe einer Zykluserkennung in der Motorsteuerung die Abgaswerte von Dieselantrieben manipuliert, um entsprechende Vorgaben in den Vereinigten Staaten zu umgehen. Auf diese Weise erzielten die Modelle des Wolfsburger Herstellers auf dem Prüfstand geringer Schadstoffemissionen, als dies im Alltagsverkehr tatsächlich der Fall ist. 

Daraufhin ordnete der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn die Aufklärung der Manipulationsvorwürfe an und trat in Konsequenz dessen zurück. An seine Stelle rückte Mathias Müller, welcher bis dato die Position des Vorstandsvorsitzenden bei Porsche bekleidete. Experten beziffern den geschätzten Schaden pro Fahrzeug bei etwa tausend Euro. Ungünstigstenfalls müsste Volkswagen darum mit Kosten im zweistelligen Milliardenbereich rechnen.

Einen kostenträchtigen Sektor stellt die Aktivität auf der Rennstrecke dar. In der Vergangenheit nutzte insbesondere Audi den Langstreckensport als Instrument zur Vermarktung. Die Ingolstädter Konzerntochter fertigte den ersten siegreichen Le-Mans-Prototyp mit Dieselmotor sowie Hybridantrieb. Mittlerweile eröffnet das progressive ACO-Reglement weiteren Spielraum für Innovationen, den auch Porsche in Anspruch nimmt.