Langstrecken-WM: Stellt Nissan sein Programm ein?

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Offenbar stellt Nissan sein Engagement in der Langstrecken-WM auf den Prüfstand. Zwar führt Nismo sein Entwicklungen unbeirrt fort, allerdings tagt die Chefetage in Japan, um das Konzept grundlegend zu hinterfragen. Darüber hinaus fehlt die Werksmannschaft beim Testtag auf dem Nürburgring.

Beendet Nissan außerplanmäßig sein Engagement in der Langstrecken-WM? Bereits nach dem desolaten Auftreten in Le Mans kursierten Gerüchte durchs Fahrerlager, wonach der Konstrukteur aus Japan die Teilnahme an den verbleibenden Wertungsläufen absagen wolle. Während der Sommerpause drangen weitere Meldungen an die Öffentlichkeit: Nismo hinterfrage sein Konzept demzufolge grundlegend.

Vergangene Woche berichtete das englischsprachige Fachmagazin Dailysportscar, Nissan unternehme zum Ende des Monats eine Probefahrt auf dem Circuit of The Americas in Austin, weshalb die Werksmannschaft nicht am WM-Test auf dem Nürburgring teilnehmen könne. Auch der Start beim Sechs-Stunden-Rennen auf dem Eifelaner Traditionskurs stehe im Augenblick noch zur Diskussion.

Im Vordergrund der Entwicklung ständen derzeit ein überarbeitetes Aerodynamik-Paket, das zusätzlichen Abtrieb generiere, ein neues Bremssystem sowie eine modifizierte Aufhängung. Ebenjene Bereiche bereiteten Nissan in Le Mans Schwierigkeiten. Daher erreichte Nismo auf den langen Geraden zwar Spitzenwerte, war in den Kurven aber außerstande, auch nur annäherungsweise mit den Kontrahenten zu konkurrieren.

Derweil will Sportscar365 sogar erfahren haben, Nissan plane eine Krisensitzung in Japan, um das Programm auf den Prüfstand zu stellen. Auf der Tagesordnung stände demnach die Frage, ob Nismo sein Programm in der aktuellen Form fortsetzt. Ein Sprecher hätte wiederum betont, die Geschäfte gingen ihren gewohnten Gang. Zuletzt äußerte gar Renault-Nissan-Geschäftsführer Carlos Ghosn seine Skepsis an dem Projekt.