Langstrecken-WM: Audi verliert zwei Einsatzmotoren

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Audi hat aufgrund einer fehlerhaften Handhabung mit der Versiegelung der Motoren bei der Startnummer sieben zwei Einsatzmotoren in der Saison verloren. Da die Versiegelung aufgrund eines Fehlers seitens Audi beschädigt und damit nicht auslesbar war, bleibt Benoît Tréluyer, André Lotterer und Marcel Fässler lediglich noch ein neuer Motor für die verbleibenden fünf Saisonrennen.

Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans hat für Audi ein bitteres Nachspiel. Im Warm-up zum Langstreckenklassiker bekamen die Ingolstädter Probleme bei der technischen Abnahme des R18 e-tron quattro mit der Startnummer sieben. Die elektronischen Motorensiegel waren aufgrund eines eigenverschuldeten Fehlers beschädigt worden und konnten damit seitens des ACO nicht ausgelesen werden. Das bedeutete eine empfindliche Strafe für Benoît Tréluyer, Marcel Fässler und André Lotterer.

Das als stärkste Fahrerkombination im Hause Audi angesehene Trio kann fortan nur noch über einen neuen Motor für die restliche WM-Saison verfügen. Da die elektronischen Siegel elementar für die Auswertung des ACO darüber sind, wie viele der insgesamt fünf möglichen Motoren pro Saison bereits verwendet wurden, entschieden die Verantwortlichen, dass der in Le Mans eingesetzte Motor als der bereits vierte Motor der Saison gezählt wird.

„Es war unser Verschulden, das geben wir zu“, erklärt Chris Reinke, Leiter des Bereichs LMP bei Audi. „Es gab einen Fehler beim Umgang mit den elektronischen Siegeln der Startnummer sieben, was dazu führte, dass die Siegel nicht mehr funktionierten und der ACO sie nicht auslesen konnte. Wir haben den Sachverhalt untersucht und haben sichergestellt, dass dieser Fehler sich nicht wiederholen wird.“ Die beiden Schwesterfahrzeuge seien darüber hinaus nicht betroffen.

Nur noch ein neuer Motor für die fünf verbleibenden Renne

Die Kommissare gaben Audi die Chance, die Situation zu erklären. Nachdem dies geschah, entschieden sie allerdings, den in Le Mans verwendeten Motor als vierten verwendeten zu erklären, was zusammen mit einer Geldstrafe in Höhe von fünfzigtausend Euro eine empfindliche Strafe für Audi darstellt. „Wir sind die Sechs-Stunden-Rennen von Spa und Silverstone mit dem gleichen Motor gefahren. In Le Mans sind wir das Training, die Qualifikation und das Rennen mit dem gleichen Motor gefahren. Aufgrund der Fehlfunktion der Siegel müssen wir diesen Motor allerdings als zweiten, dritten und vierten Motor der Saison betrachten“.

Die Ingolstädter prüfen derzeit, ob die in Spa-Francorchamps, Silverstone und Le Mans eingesetzten Motoren noch weiter verwendet werden können. Dies sei jedoch eine Herausforderung, so Reinke weiter. Sollte Audi in den verbleibenden fünf Rennen einen sechsten Einsatzmotor verwenden, so müsste das Auto mit der Startnummer sieben im Rennen eine dreiminütige Stop-and-Go-Strafe absitzen, was den Kampf um den Gesamtsieg quasi aussichtslos werden ließe.