Spa-Francorchamps: Nakajima muss nach schwerem Unfall pausieren

80

Kazuki Nakajima erlitt bei einem Unfall am Ende der ersten freien Trainingssitzung heute Vormittag in Spa-Francorchamps einen Wirbelbruch. Der Japaner befindet sich derzeit im Krankenhaus von Verviers nahe der Rennstrecke. Seine Partner Anthony Davidson und Sébastien Buemi bestreiten das Rennen am Samstag alleine.

Das erste freie Training der Langstrecken-WM in Spa-Francorchamps musste heute Morgen vorübergehend unterbrochen werden. Kazuki Nakajima fuhr bei extrem schwierigen Wetterbedingungen auf der schnellen Kemmel-Geraden in das Heck des langsam fahrenden Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis. Das Monocoque des Toyota-Prototyps wurde dabei so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es nun ersetzt werden muss.

Schlimmer wiegt allerdings die Tatsache, dass Nakajima gleich nachdem er das Auto verlassen hatte über starke Rückenschmerzen klagte. Sofort wurde er in das medizinische Zentrum an der Strecke gebracht und von dort zur nahegelegenen Klinik von Verviers transportiert. Erste Untersuchungen ergaben, dass sich der Japaner bei dem Aufprall einen Wirbel gebrochen hat.

Ein Start beim Sechs-Stunden-Rennen am Samstag rückt daher für ihn außer Reichweite. Seine beiden Mitstreiter Anthony Davidson und Sébastien Buemi bestreiten das Rennen als Duo bestreiten. Nakajima wird derweil im Krankenhaus weiter medizinisch betreut und Mitglieder des Teams stehen ihm zur Seite.

„Zu allererst möchte ich mich bei Rennleiter Eduardo Freitas, seiner Mannschaft an der Strecke und bei den Ärzten hier in Verviers bedanken, die sich alle sehr gut um mich gekümmert haben“, ließ der Japaner aus der Klinik mitteilen. „Alle Beteiligten handelten extrem professionell und ich fühle mich in guten Händen. Unglücklicherweise zeigte das Röntgenbild einen gebrochenen Wirbel. Es ist unglaublich enttäuschend, aber ich kann im Moment nichts tun. Ich werde mich jetzt darauf konzentrieren, so schnell wie möglich zurückzukehren. Über den Unfall kann ich nicht allzu viel erzählen. Ich war auf der Geraden und plötzlich tauchte in der Gischt vor mir ein Wagen auf. Ich hatte keine Zeit zu reagieren.“

Das bestätigte auch sein Teamchef Toshio Sato nach der Sichtung des Onboard-Videos: „Wenn man sich das Video ansieht wird klar, dass er keine Chance hatte. Die Sicht war sehr schlecht und durch die Gischt gab es nichts, was Kazumi hätte machen können.“

Beim zweiten freien Training fehlte der Toyota, da der Tausch des Monocoques längere Zeit in Anspruch nahm. Anthony Davidson war aber dennoch zufrieden mit der bisherigen Leistung seines Einsatzgerätes: „Es war ein schwieriger Tag für uns. Kazuki hatte einen Hochgeschwindigkeitsunfall. Unsere Gedanken kreisen also zurzeit um seine gute Genesung. Wir sind alle bei ihm und unterstützen ihn in dieser harten Zeit. Das Auto fühlte sich, um ehrlich zu sein, bei den nassen Bedingungen gut an, und wir waren in der Lage ein paar richtig schnelle Runden zu drehen. Ich hoffe aber, dass wir auch ein paar trockene Bedingungen erleben, um zu sehen wo wir stehen, bevor wir nach Le Mans reisen.“