DMSB: GT-Klassen dürfen zurück auf die Nordschleife

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Die vorläufige Suspendierung der leistungsstarken Klassen auf der Nordschleife wurde heute durch einen Beschluss des DMSB-Präsidiums aufgehoben. Einige Fahrzeugklassen werden aber in ihrer Leistung begrenzt. Zudem gibt es an bestimmten Streckenabschnitten Tempolimits und gesperrte Zuschauerbereiche.

Das Präsidium des DMSB hat heute weitreichende Änderungen für die Rennen auf der Nordschleife beschlossen. Zuvor hatte eine Expertenrunde Lösungsvorschläge erarbeitet. Neben dem Rennstreckenbetreiber und den Automobilherstellern waren auch Profirennfahrer, Breitensportler und Veranstalter zusammen mit den Technikspezialisten in der Runde vertreten.

Im Ausschuss habe Einigkeit geherrscht: Es seien Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle zu verhindern, bei denen Zuschauer verletzt werden. „Dazu gehören Leistungsreduktionen für einige Fahrzeugklassen ebenso wie eine Art Tempolimit in bestimmten Streckenabschnitten“, fasst DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck zusammen. „Außerdem sind einige Zuschauerbereiche vorerst nicht im gewohnten Umfang zugänglich.“

Weitere Modifikationen sind nicht ausgeschlossen. „Nun haben wir Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig den Rennbetrieb wieder erlauben – wenn auch im eingeschränkten Umfang“, fährt Stuck fort. „Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen.“

Tempolimit und gesperrte Zuschauerflächen

Im Detail wurden folgende Änderungen beschlossen: Die Leistung der Fahrzeuge in den Topklassen wird um fünf Prozent reduziert. Vor den Streckenabschnitten, an denen die Gefahr des Abhebens besteht werden Tempolimits eingeführt. An Flugplatz und Schwedenkreutz gilt demnach eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde, auf der Döttinger Höhe darf maximal mit 250 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Die Tempozonen liegen jeweils vor den Gefahrenpunkten, sodass die Rennwagen die Stellen selber mit ihrem individuellen Tempo durchfahren.

Wie bei den Code-60-Zonen wird die Einhaltung des Limits über ein GPS-System überwacht. Zudem wird an einigen Streckenabschnitten der Zugang an die Zuschauerpunkte eingeschränkt. An Flugplatz, Schwedenkreuz, Metzgesfeld und Pflanzgarten werden einige Teile der Zuschauerbereiche nur noch bedingt zugänglich sein. Zukünftig sollen diese Stellen aber baulich so verändert werden, dass ein gefahrloser Zugang ermöglicht wird.

Die ausgesetzten Klassen SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X sowie Cup 2, die GT-Klassen der H4, die E1-XP1, E1-XP2 und E1-XP Hybrid sind demnach ab sofort wieder auf der Nordschleife startberechtigt. „Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket können die in den nächsten Wochen auf der Nordschleife geplanten Veranstaltungen zunächst stattfinden. Gleichzeitig wird der DMSB den Rennbetrieb ganz besonders im Blick behalten und in einer Expertenkommission nach geeigneten Maßnahmen suchen, die sicheren und fairen Motorsport auf der Nordschleife auch in den kommenden Jahren ermöglichen sollen“, fügt Hans-Joachim Stuck hinzu.