Mercedes-Benz: Die Titelverteidiger beim Gipfeltreffen

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Insgesamt vier Rennställe vertrauen auf die Vorteile des Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Die Titelverteidiger von Black Falcon nennen auch in diesem Jahr eine starke Besatzung auf ihren beiden Flügeltürern. Besonders im Falle von Regen könnte die Stunde erneut für die Teams mit den Sternfahrzeugen schlagen.

Als im vergangenen Jahr der Startschuss für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fiel, war Mercedes-Benz von den meisten Zuschauern allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt worden. Doch dann öffnete der Himmel am späten Abend seine Schleusen und überflutete die Eifelrennstrecke regelrecht. Es schlug die Stunde der Sternenkrieger.

Bis zur Unterbrechung in der Nacht kämpften sich die späteren Sieger von Black Falcon erfolgreich durch die Wassermassen und auch am nächsten Morgen, als es neuerlich regnete, waren sie stark unterwegs. Als es schließlich abtrocknete, drohte zwar durch den in Sieben-Meilen-Stiefeln heran eilenden Maxime Martin (Marc VDS Racing) noch Gefahr, allerdings rettete die Mannschaft das Auto ins Ziel und holte den Gesamtsieg.

Black Falcon und Rowe Racing bilden Spitzenmannschaften

Das Rennteam, das seinen Hauptsitz im Gewerbepark am Fuße der Nürburg hat, trat ohnehin mit einer enorm starken Fahrerbesetzung an. In diesem Jahr muss sich Black Falcon aber nicht verstecken. Mit Lance David Arnold, Andreas Simonsen, Jeroen Bleekemolen und Christian Menzel hinter dem Steuer des Fahrzeugs mit der Startnummer eins sowie Hubert Haupt, Yelmer Buurman, Adam Christodoulou und Abdulaziz Bin Turki Al Faisal auf dem Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 14 sind die beiden Flügeltürer auch in diesem Jahr wieder hervorragend besetzt.

Rowe Racing bringt gleichermaßen fast schon traditionell stark besetzte SLS-Silberpfeile in die Eifel. Auch wenn von den zunächst genannten drei Autos eines zurückgezogen wurde, bleiben immer noch zwei Sportwagen in Spitzenbesetzung. Somit zeigt sich, obwohl es kein offizielles Mercedes-Werksteam gibt, die Stuttgarter insbesondere an der Fahrerfront ausgiebig aushelfen. Während sich Michael Zehe, Nico Bastian, Maro Engel und Christian Hohenadel hinter dem Volant der Startnummer 22 abwechseln, sind es bei der 23 Jan Seyffarth, Thomas Jäger, Richard Göransson und Klaus Graf.

Nur ein Fahrzeug setzt wiederum HTP Motorsport ein. Das muss allerdings nicht zwangsläufig heißen, dass dem Team weniger Chancen einzuräumen sind. Kenneth Heyer, Roland Rehfeld, Maximilian Götz und Harold Primat greifen hier ins Steuer des SLS-Boliden. Dass die Truppe jedoch nicht vergessen werden sollte, zeigte sie bereits beim Qualifikationsrennen im April, als der weiße Flügeltürer die Poleposition ergatterte.

Bonus des Flügeltürers: Standfestigkeit

Im Rennen fehlte bei einem frühzeitigen Ausfall allerdings dann das nötige Quäntchen Glück. Es bleibt abzuwarten, was HTP Motorsport beim Hauptrennen am kommenden Samstag und Sonntag erreichen kann. Das sechste Fahrzeug stellt Car Collection Motorsport, wobei dem Team rund um Teamchef Peter Schmidt nicht zu hohe Erwartungen entgegengebracht werden können.

Der große Vorteil der Gespanne, welche sich auch in diesem Jahr für den Einsatz eines Mercedes-Benz-Flügeltürers entschieden haben, sind die Fahreigenschaften des bulligen Stuttgarter Rennfahrzeugs. Der SLS-Sportwagen gilt als das am einfachsten zu fahrende Auto im GT3-Starterfeld und war in der Vergangenheit besonders bei widrigen Wetterbedingungen vorne zu finden.

Der zweite Trumpf ist die Zuverlässigkeit. Der V8-Rennwagen zeichnet sich durch seine hohe Standfestigkeit und enorm hohe Robustheit aus, wodurch er durchaus öfter als Panzer bezeichnet wird. Im dichten Verkehr der Nürburgring-Nordschleife ist auch der großvolumige Acht-Zylinder-Motor von Vorteil, der mit seinem Drehmoment dem Fahrer beim Überrundungsverkehr behilflich ist.