BMW: Großaufgebot für den ersehnten Titel

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Sechs Sportwagen von BMW streben am kommenden Wochenende den Sieg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring an. Dabei erhalten die jeweils zwei Fahrzeuge von Schubert Motorsport und Marc VDS werksseitige Unterstützung. Doch auch Walkenhorst agiert mit zwei aktuellen GT3-Modellen der bayrischen Traditionsmarke.

19 Erfolge feierten die Bayrischen Motoren Werke bisher in der Eifel. In diesem Jahr soll mit aller Macht der zwanzigste Titel bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring eingefahren werden. Damit dies gelingt, sichert BMW den beiden Rennställen Schubert Motorsport und Marc VDS ihre werksseitige Unterstützung zu. Beim Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring gelang BMW ein fulminanter Vierfachsieg. Doch mit welchen Erfolgsaussichten bestreiten die insgesamt vier Werksfahrzeuge die diesjährige Ausgabe des 24-Stunden-Rennens in der Vulkaneifel?

„Das nötige Glück braucht man in der ‚Grünen Hölle‘ natürlich auch“, sagt BMW Motorsportdirektor Jens Marquardt. In den kommenden Tagen bestreiten nicht minder als über 170 Fahrzeuge aus unterschiedlichsten Klassen die Kraftprobe auf dem Nürburgring. „Unser Vorbereitungsprogramm mit dem BMW Z4 GT3 ist in jedem Fall zufriedenstellend verlaufen. Die BMW Sports Trophy Teams setzen ein vierfach erprobtes Fahrzeug ein, dass sich auf der Nordschleife schon mehr als einmal bewiesen hat“, beschreibt Marquardt die bisherigen Vorbereitungen.

Vor allem Schubert Motorsport hat in der Eifel noch eine Rechnung offen. Vor zwei Jahren verabschiedeten sich beide Fahrzeuge mit besten Aussichten auf den Sieg aus dem Titelkampf. In diesem Jahr agiert der Rennstall aus Oschersleben erneut mit zwei BMW Z4 GT3. Dabei verzeichnete die Truppe einen prominenten und zugleich erfahrenen Neuzugang: Lucas Luhr. Nebst Luhr sorgen auch Dirk Werner, Dirk Müller und Alexander Sims für die Lenkarbeit am bayrischen Sportwagen.

Indes begrüßt Werner die lange Vorbereitungszeit auf die diesjährige Ausgabe des Langstreckenklassikers. „Wir hatten durch den späteren Termin für das 24-Stunden-Rennen in diesem Jahr mehr Zeit, uns auf den großen Tag vorzubereiten. Wir haben ein tolles Team, ein starkes und zuverlässiges Fahrzeug, und die Stimmung an der Nordschleife wird wie immer großartig sein.“ Im Endeffekt geht es dem BMW-Piloten wie unzähligen Fans an der Strecke, denn auch Werner „kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“

Das Schwersternauto pilotieren hingegen Jens Klingmann, Dominik Baumann, Claudia Hürtgen und DTM-Pilot Martin Tomczyk. Bereits zum zweiten Mal in Folge scheucht der DTM-Fahrer einen BMW Z4 GT3 über den Eifelkurs. Laut Tomczyk „gibt es für einen Rennfahrer keine größere Herausforderung als dieses 24-Stunden-Rennen“. Der deutsche BMW-Pilot ist der Auffassung, dass sich „in der Nacht vieles entscheiden wird“. Dabei kommt den BMW-Besatzungen eine neue Laserlicht-Technik zupass, welche der bayrische Konstrukteur im Rahmen des Qualifikationsrennens erstmal testete. Tomczyk ist ähnlich euphorisch wie seine Stallgefährten und deklariert daher nur ein Ziel: „Wir wollen den Gesamtsieg!“

Marc VDS Racing als klarer Favorit?

Nebst den Markenkollegen aus Deutschland, setzt auch die belgische Equipé Marc VDS Racing zwei Sportwagen aus Bayern ein. Nachdem die Mannschaft im Vorjahr einen zweiten Platz errungen konnte, soll es in diesem Jahr auf dem Podium noch eine Stufe höher gehen. Als Erfolgsgarant galt im letzten Jahr er aktuelle DMT-Pilot Maxime Martin. Durch seinen Husarenritt in der Schlussphase erklommt der Belgier noch den Silberrang.

In diesem Jahr formiert sich die Besatzung der Startnummer 25 aus Maxime Martin, Jörg Müller, Uwe Alzen und Marco Wittmann. Diese Fahrerpaarung stellt vielleicht die stärkste Besatzung im gesamten Teilnehmerfeld dar. Zugleich gelang dem Quartett bereits der Sieg bei der sechsstündigen Generalprobe Anfang April. Nicht wenige Experten trauen dem Quartett den ganz großen Wurf zu. Gepaart aus einer Mischung von Erfahrung und zwei jungen, wilden Piloten strebt diese Besatzung den 20. Gesamtsieg für BMW auf der Nordschleife an.

Jungspund Marco Wittmann lies in der bisherigen DTM-Saison durch gute Leistungen aufhorchen und wird mit einem Einsatz beim Werksteam belohnt. „Bis jetzt läuft die Saison ausgezeichnet für mich. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich mit zwei DTM-Siegen und der Führung in der Fahrerwertung im Gepäck zum Nürburgring reisen würde“, resümiert gebürtige Fürther seine Einsätze. Mit dieser Besatzung und dem Fahrzeug „sollten wir in der Lage ein, um Spitzenplätze mitzufahren“, gibt sich Wittmann vorerst bescheiden und schneidet des Thema Gesamtsieg noch nicht an.

Doch auch die Besatzung des zweiten Fahrzeugs ist nicht weniger prominent. Bas Leider, Markus Palttala, Nick Catsburg und Dirk Adorf pilotieren den zweiten GT3-Boliden des belgischen Rennstalls. Catsburg und Adorf gingen bereits beim dritten VLN-Lauf als Sieger hervor und wollen diesen Sieg beim 24-Stunden-Rennen nochmals wiederholen.

„Ich bin sehr beeindruckt von meinem Team, das ich vor dieser Saison noch nicht kannte. Wir sind in den vergangenen Monaten zu einer echten Einheit geworden. Das kann unser Trumpf sein“, so Dirk Adorf. Im Rahmen der VLN-Läufe unternahm das Gespann etliche Fahrrad-Touren rund um die Nordschleife. Doch der Werksfahrer betont auch, dass die Truppe das nötige „Rennglück“ auf ihrer Seite haben muss, um sich den Titel beim Rennen einzuheimsen.

Walkenhorst Motorsport agiert ebenfalls mit zwei BMW Z4 GT3

Derweil setzt Walkenhorst Motorsport erstmals zwei Fahrzeuge aus Bayern ein. Die prominenteste Fahrerpaarung formiert sich auf der Startnummer 27. Ferdinand Stuck, Christopher Brück, Max Sandritter und Dennis Rostek pilotieren einen Sportwagen für Walkenhorst. Mit Stuck angelte sich die Mannschaft einen äußerst bekannten Fahrer. Indes ist Brück „der festen Überzeugung, dass wir mit unserer starken Fahrerbesetzung und ein wenig Glück ein Top-Ten-Ergebnis erzielen können.“ Neuzugang Dennis Rostek verkündete erst in den vergangenen Tagen, dass er im Volant des BMW platz nimmt: „Bis Donnerstag war ich mir noch sicher, an dem Wochenende was anderes zu machen“, kommentiert Rostek sein kurzfristiges Engagement.

Teamchef Henry Walkenhorst, Stefan Aust, Peter Posavac und Ralf Oeverhaus bestreiten die Hatz in der Eifel im Schwesternwagen. Der Walkenhorst und Oeverhaus sind bereits durch die Läufe in der VLN ein eingespieltes Team, was dem Quartett zupass kommen könnte.