Le Mans: Nissan plant LMP1-Projekt ab der Saison 2015

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Der japanische Autohersteller Nissan hat bekannt gegeben, die Saison 2015 der Langstrecken-WM von Beginn an mit einem eigenen LMP1-Projekt zu bestreiten. Bringt der Konstrukteur aus Fernost damit noch mehr Technikvielfalt in die Prototypen-Szene?

 Nissan kehrt nach Le Mans zurück. Im kommenden Jahr 2015 treten die Japaner erstmals seit 1999 wieder werksseitig beim Langstreckenklassiker an der Sarthe an. Darum möchte der Hersteller beim Eröffnungslauf der Langstrecken-WM in Silverstone bereits am Start stehen. Bereits in diesem Jahr hat Nissan mit dem Projekt ZEOD RC die 56. Garage für alternative Antriebskonzepte reserviert. 

Nach eignen Angaben seien die Schlüsselentscheidungen gefallen. „Jedes Motorsport-Programm hängt von den Entscheidungen ab, die innerhalb des Unternehmensvorstandes gefällt werden“, äußerte sich Nissans-Motorsport-Direktor Darren Cox gegenüber „Autosport“. „Jetzt, da diese Entscheidungen gefallen sind, geben wir alles. Wir treffen Entscheidungen, stehen in ständigem Kontakt mit unseren Zulieferern und sind auf Kurs, in Silverstone 2015 am Start zu stehen.“

Welches Konzept wählt Nissan?

Darüber, welches Technikkonzept Nissan sich für sein Engagement in der Langstrecken-WM ausgedacht hat, hüllt sich Cox jedoch weitgehend bedeckt. Nachdem in der Langstrecken-WM ab dem Jahr 2014 ein auf Effizienz getrimmtes Reglement in Kraft tritt, haben die Hersteller bereits ihre Ansätze in großen Teilen offenbart, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 

Platzhirsch Audi tritt weiterhin mit einem Sechs-Zylinder-Turbodieselmotor an, Konzernschwester Porsche mit einem Vier-Zylinder-Turbobenziner. Bei beiden Herstellern steht also der Downsizing-Trend als Schlüssel zu besserer Effizienz im Vordergrund. Die Mannschaft von Toyota hielt sich zu Details, ähnlich wie Nissan, noch vornehmend zurück. Hinter vorgehaltener Hand spricht man allerdings davon, dass Toyota weiterhin mit dem großvolumigen Acht-Zylinder-Saugmotor antritt, der zugunsten der Effizienz grundlegend überarbeitet wird.

Bleibt die Frage: Was macht Nissan? Alles, was die Japaner bisher verkündet haben: Der Hybrid-Prototyp werde nicht von einem Diesel, sondern von einem Ottomotor angetrieben. „Wir machen das auf eine Art und Weise, die alles andere als konventionell ist. Es wird ein globales Projekt, bei dem sowohl NISMO als auch Ben Bowlby involviert sind.“ Bowlby ist der Designer, der bereits das ZEOD-RC-Projekt entworfen hat.