24-Stunden-Rennen: Neuer Qualifikationsmodus, mehr Sicherheit und neue Klassen

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Der Veranstalter des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring hat einige Details zur kommenden Ausgabe des Eifel-Spektakels angepasst. Die Sicherheit der Sportwarte soll verbessert werden, die Klassenstruktur wurde angepasst und das Top-Qualifying wird auf dreißig Starter reduziert.

Gleich zum Beginn der Winterpause des Eifel-Rennbetriebs hat der Veranstalter des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring die Ausschreibung für die 42. Auflage des Klassikers veröffentlicht. Die Teams haben nun die Möglichkeit, sich bis Ende März zu ermäßigten Konditionen einzuschreiben. Gleichzeitig wurde die Klassenstruktur an die Bedürfnisse von Privat- und Werksteams angepasst. Zudem sollen künftig innovative und spektakuläre Projekte gefördert werden. Die Sicherheit, vor allem die der Sportwarte rund um die Strecke und in der Boxengasse wurde verbessert.

Für die Fans an der Strecke ist aber sicherlich die Reduzierung der Starterzahl im Einzelzeitfahren am augenscheinlichsten. Offenbar war es einigen Teilnehmern mit vierzig Fahrzeugen noch zu eng auf der Strecke. So gibt es künftig eine Top-30-Qualifikation. „Die Reduzierung ermöglicht es uns, die Qualiteilnehmer mit etwas größerem Zeitabstand auf ihre schnellen Runden zu schicken“, erklärt  Rennleiter Walter Hornung die Entscheidung. „So wird es unwahrscheinlicher, dass zwei Fahrzeuge aufeinander auflaufen und sich gegenseitig womöglich behindern.“

Die wichtigste Neuerung betrifft aber die Sicherheit der Marshals. In der Boxengasse werden künftig alle Sportwarte mit feuerfesten Overalls ausgestattet. Auch die Teammitglieder, die unmittelbar am Tankvorgang beteiligt sind müssen feuerfeste Kleidung und Helme tragen.  „Die Boxengasse beim 24-Stunden-Rennen ist durch die Vielzahl der tätigen Teams schon immer sehr belebt gewesen“, erklärt Walter Hornung. „In den vergangenen Jahren hat das Geschehen dort aber stark an Dynamik gewonnen, weil gerade für die Top-Teams inzwischen auch beim Boxenstopp jede Sekunde zählt. Dem tragen wir Rechnung, indem wir die Sicherheit weiter fördern.“

Zudem werden die Posten rund um die Strecke mit Funkgeräten ausgestattet, sodass eine lückenlose Kommunikation zwischen den Marshals gegeben ist. Somit wurde der alten Forderung der freiwilligen Helfer, die rund um die Strecke für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen, endlich entsprochen und die Telefone rund um die Nordschleife auf dem technischen Stand der Vorkriegszeit gehören endlich der Vergangenheit an.

Änderung der Klassenstruktur

Um den Privatteams in den großen SP-Klassen die Chance auf Klassensiege zu geben, wurden die Werke aus den Klassen SP6 bis einschließlich SP8 quasi verbannt. Ab 2014 sind in diesen hubraumstarken Spezialrennwagen-Klassen nur noch Serienmotoren erlaubt. Für Teams, die mit reinen Rennmotoren starten wollen, wurde die Klasse SP-Pro geschaffen. Diese Klasse soll gemeinsam mit der SP9 um den Gesamtsieg kämpfen.

Weiterhin wurde die Klasse der Experimental-Fahrzeuge angepasst. In der bereits bestehenden Klasse E1-XP, in der beispielsweise der Ferrari P 4/5 Competizione von James Glickenhaus, aber auch die Werks-BMW-M3 starteten, dürfen zukünftig nur noch Fahrzeuge mit einem alternativen Antrieben starten. Dazu wurde die neue Klasse SP X geschaffen, um Fahrzeugen, die in keine der bestehenden Klassen passen, einen Start zu ermöglichen. Allerdings ist hierfür ein aufwändiges und langwieriges Zulassungsverfahren erforderlich.

„Wir haben in dieser Klasse die Möglichkeit, Fahrzeuge zuzulassen, die dem 24-Stunden-Reglement eigentlich nicht zu hundert Prozent entsprechen“, so Walter Hornung. „Für diese Fahrzeuge kann auf Sonderantrag ein Verfahren in Gang gesetzt werden, bei dem der Veranstalter in Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Technikausschuss von VLN und 24-Stunden-Rennen prüft, unter welchen Voraussetzungen der Wettbewerber dennoch zugelassen werden kann.“

Hornung weiter: „Wir wollen attraktiven Fahrzeugen, spektakulären Projekten und technischen Pionierleistungen den Weg in unser Rennen ebnen. Das ist die Tradition unserer Veranstaltung. Dabei müssen wir aber Sicherheit, Chancengleichheit und Fairness im Blick halten – und genau dies ermöglicht die neue Fahrzeugklasse.“