Phoenix Racing: Falsche Reifenwahl im Regenchaos

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Das unkalkulierbare Wetter in Vulkaneifel wurde den Stuck-Brüdern beim letzten VLN-Lauf zum Verhängnis. Wechselhafte Streckenverhältnissen bewegten den Phoenix-Rennstall zu einer Fehlentscheidung: Die Audi-Equipe entschied sich voreilig für einen Wechsel auf Trockenreifen und geriet ins Hintertreffen.

Petrus war den Gebrüdern Stuck am vergangenen Samstag nicht gewogen. Bei der 36. Auflage des RCM-DMV-Grenzlandrennens fielen die Audi-Piloten Johannes und Ferdinand Stuck dem unberechenbaren Eifelwetter zum Opfer. Denn das Phoenix-Gespann traf aufgrund der wechselhaften Bedingungen eine Fehlentscheidung bei der Reifenwahl: Als sich die Meuspather Truppe zur Montage von Trockenreifen hinreißen ließ, setzten abermals Regenschauer ein.

Am Kommandostand waren die Verantwortlichen konsterniert. „Dieser Regen war auf unserem Wetterradar nicht auszumachen“, beteuert Koordinator Bernhard Demmer. „So mussten wir nach zwei Runden wieder auf Regenreifen zurück wechseln. Damit waren wir aus dem Kampf um vordere Plätze raus.“ Die Brüder Johanns und Ferdinand Stuck beendeten den sechsten Wertungslauf der VLN-Langstreckenmeisterschaft schließlich auf Position 25 im Gesamtklassement.

Bei der morgendlichen Zeitenjagd hatten sich die Söhne von Motorsport-Urgestein Hans-Joachim Stuck noch für Startrang neun qualifiziert. Zudem gibt sich die Mannschaft überzeugt, unter die besten Fünf hätte fahren zu können, sofern Johannes Stuck auf seiner fliegenden Runde nicht aufgehalten worden wäre. „Unser R8 lief gut, ich war auch auf nasser Piste sehr zufrieden“, rapportierte der Österreicher. 

Defekter Radsensor kostet zusätzlich Zeit

Im Rennen entschied sich Phoenix Racing sodann für eine konservative Strategie und zog zu Beginn Regenreifen auf. „Beim Start habe ich mich wohl gefühlt“, berichtet Johannes Stuck. Als der Asphalt der Nürburgring-Nordschleife während der ersten Runden rapide abtrocknete, steuerte der ältere Stuck-Bruder die Box an, um Slicks aufziehen zu lassen. Ein Fehlentscheidung. Erneut suchten Regenfälle die Vulkaneifel heim. 

„Wir haben alles richtig gemacht, bis zum Wechsel auf Slicks“, resümiert Johannes Stuck. „Dann überraschte uns dieser Schauer, und das Unheil nahm seinen Lauf. Meine Runde mit Slicks im Regen zurück zu Start-und-Ziel hat gefühlte 25 Minuten gedauert.“ Obendrein musste das Phoenix-Ensemble einen weiteren außerplanmäßigen Stopp einlegen, weil ein defekter Radsensor ausgetauscht werden musste. Andernfalls hätten die Stuck-Brüder ohne ABS und Traktionskontrolle zurecht kommen müssen.

„Es war heute sehr abwechslungsreich“, bilanziert Ferdinand Stuck, welcher im Audi-Cockpit saß, als die Rennleitung den Vier-Stunden-Lauf zehn Minuten vor dem regulären Ende abbrach. „Die Streckenbedingungen haben sich immer wieder geändert. Es war teilweise sehr schwierig, vor allem wenn wir nicht mit den richtigen Reifen unterwegs waren.“ Nun hat Familie Stuck bereits in zwei Wochen die Gelegenheit, sich zu rehabilitieren.