Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps in der kommenden Woche werden insgesamt sechs Mercedes-Benz SLS AMG GT3 an den Start gehen. Darunter befindet sich auch das Siegerteam von Dubai und dem Nürburgring: Black Falcon. Rowe und Fortec als Überraschungskandidaten?
Die Sternenkrieger werden am kommenden Wochenende auf dem Circuit de Spa-Francorchamps klar in der Minderheit sein. Auch werden sie eher wenige für den Gesamtsieg auf der Rechnung haben, zeigten die in der BES gemeldeten SLS-Flügeltürer eher nur durchwachsene Leistungen. Doch das war auch bei den vorangegangenen Langstrecken-Veranstaltungen in dieser Saison der Fall.
Angefangen mit den Zwölf Stunden von Bathurst, wo Titelverteidiger Audi der Sieg schon fast im Vorfeld wieder zugesprochen wurde. Doch während des Rennens zeigte Erebnus Motorsport mit Thomas Jäger, Alexander Roloff und Bernd Schneider, wie man am Mount Panorama gewinnt. Damit hatte die Kundensport-Abteilung der Stuttgarter schon ihren ersten großen Erfolg in der Tasche.
Schon eher im Favoritenkreis standen die Flügeltürer einen Monat zuvor bei den 24 Stunden von Dubai. Dort reiste die Black-Falcon-Truppe sogar als Vorjahressieger an. Nach 600 Runden stand fest, dass Khaled al Qubaisi, Sean Edwards, Jeroen Bleekemolen sowie Jäger ihren Titel verteidigen konnten.
Danach dauerte es einige Zeit, bis die Mercedes-Kundenteams ihren nächsten großen Erfolg feiern konnten – und das ausgerechnet auf der Nordschleife. Auch dort wurden die Autos der Mannschaften Rowe Racing und Black Falcon lediglich als Geheimtipps gehandelt, bekamen sie im Gegensatz zu den Mannschaften von Titelverteidiger Audi und den Herausforderern BMW, Aston Martin und Porsche nur wenig Unterstützung aus Affalterbach.
Drei Autos im Pro-Cup
Dennoch schafften Edwards, Bleekemolen, Bernd Schneider und Nicki Thiim den Erfolg im Chaosrennen. Erst am Montag, nachdem Audi und Aston Martin ihr Pulver verschossen hatten, setzte sich das von Black Falcon eingesetzte Auto an die Spitze. Der Porsche-Supercup-Pilot Edwards brachte dann den Sieg sicher über die Ziellinie und schaffte es, nicht mehr unter Druck seines Jägers Maxime Martin (Marc-VDS-BMW) zu kommen. Es war der erste Sieg für Mercedes-Benz am Ring.
Nun reisen die aus der Eifel bekannten Teams Rowe Racing und Black Falcon in die nahen Ardennen, um ihren nächsten Überraschungserfolg zu feiern. Doch lediglich drei der sechs genannten SLS kommen dafür in Frage, alle anderen starten nicht im Pro-Cup und können deshalb unter normalen Umständen nicht den Gesamtsieg erringen.
Speerspitze werden wohl die VLN-Routinieres von Rowe Racing sein. Die Bubenheimer Mannschaft bringt ein Auto für Jan Seyffarth, Klaus Graf und Lance David Arnold. Unterstützung erhält Rennstall unter der Leitung von Hans-Peter Naundorf durch die Heico-Nachfolger HTP Motorsport, die ebenfalls ein Auto nach Spa bringen. Am Steuer werden sich Maximilian Buhk, Maximilian Götz und Bernd Schneider die Schichten teilen.
Das dritte Pro-Cup-Team wird das britische Fortec Motorsport sein. Doch das aus dem Formel-Sport stammende Team ist chronisch unterfinanziert. Am Steuer hantieren Olli Webb, Karl Wendlinger und Alex Brundle.
Die anderen drei Sternenkrieger starten dagegen in der Pro-Am-Wertung (Black Falcon) und der Gentlemen-Trophy (Preci-Spark). Damit ist ein Gesamtsieg durch Rowe, HTP oder Fortec nicht ausgeschlossen, dennoch aber gegen die Übermacht von Audi, BMW, McLaren und Ferrari so unwahrscheinlich wie noch nie in diesem Jahr.
