STT: Teilnehmeranstieg in Spa-Francorchamps

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Für das STT-Gastspiel in Spa-Francorchamps haben sich vierzig Teilnehmer eingeschrieben. Im Fahrerlager wird Viper-Pilot Pertti Kuismanen als Favorit gehandelt. Selbst Audi-Konkurrent Edy Kamm, der zuletzt einen Doppelsieg einfuhr, räumt dem Finnen gute Chancen ein.

Am kommenden Wochenende startet die Spezial-Tourenwagen-Trophy den Höhepunkt im Terminkalender. Auf der anspruchsvollen Strecke von Spa-Francorchamps trägt die STT-Meisterschaft ihren fünften Meisterschaftslauf aus. Vor der langen Sommerpause geht es für die Piloten noch einmal um wichtige Zähler im Kampf um den Titel und Pokale.

Seitdem die Spezial-Tourenwagen-Trophy wieder regelmäßig in Spa-Francorchamps am Start ist, gab es auf der längsten Strecke im Kalender vier verschiedene Sieger. Im letzten Jahr verhinderte eine Zeitstrafe den Doppelerfolg für Pertti Kuismanen, nachdem die Viper 2011 noch schrottreif die Heimreise angetreten hatte. Für dieses Jahr sieht sich der Finne gegenüber der durchaus starken Konkurrenz auf der Ardennen-Achterbahn gut aufgestellt.

„In Spa ist die Chance, den Audi zu besiegen, größer“, gibt sich Pertti Kuismanen selbstbewusst. „Ich kenne die Strecke sehr gut und die Viper ist gerade für diese Strecke sehr stark. Ich werde probieren, ob es möglich ist.“ Dauerkonkurrent Edy Kamm gibt die Favoritenrolle gerne an den Viper-Piloten ab. „In Spa sieht das schon wieder ganz anders aus. Dort sind die Viper und vielleicht auch einige Porsche im Vorteil“, so der schnelle Eidgenosse.

Mit dem Niederländer René Snel, Markenkollege Rolf Rummel (beide Porsche 996 GT2) sowie der Chrysler Viper GTS-R von Timo Scheibner lauern schnelle Konkurrenten. Genau wie Jan van Es (Porsche 993 GT2) und Jörg Lorenz (Porsche dp 935) treten die GT-Fahrzeuge in der großen STT-Klasse an.

Ulrich Becker als Favorit in der Klasse 2

Letztes Jahr holte in den Ardennen Ulrich Becker seinen ersten Gesamtsieg in der Spezial-Tourenwagen-Trophy. Richtig glücklich war er wegen den damaligen Umständen nicht, so dass erst beim Erfolg zum letzten Saisonlauf auf dem Nürburgring so richtig Freude aufkam. Beim Saisonauftakt in diesem Jahr ließ der Marler mit seinem Porsche 997 GT3 RSR den nächsten Sieg folgen. Weitaus wichtiger sind aber die Erfolge in der eigenen Wertungsklasse, in jener Ulrich Becker bis jetzt eine weiße Weste vorzuweisen hat.

„Gedanken an die Meisterschaft will ich noch nicht verschwenden“, betont Ulrich Becker jedoch. „Da kann noch so viel passieren. Das hat man in Hockenheim gesehen, als Pertti Kuismanen ausgefallen ist.“ Allerdings muss der Porsche-Pilot mit der Favoritenrolle in der Klasse leben, zumal der BMW Z4 GT3 von René Aeberhardt aufgrund fehlender Ersatzteile immer noch nicht einsatzbereit ist. Mit insgesamt acht Autos ist die Klasse 2 auch stark besetzt.

Heiße Kandidaten um die Podestplätze in der Klassen waren bisher Martin Tschornia und Franjo Kovac sowie Berthold Gruhn (alle Audi TT RS). Womöglich kommt in der Eifel noch der angekündigte BMW E46 von Martin Tschornia und Franjo Kovac zum Einsatz. Ein weiterer Podiumskandidat ist Slobodan Cvektovic, der mit der erfahrenen Mannschaft von Abt Racing einen Audi R8 LMS Ultra nach Spa bringt. Ulf Ehninger und Jochen Ayasse werden außerdem mit ihrem Audi RS4 antreten. Andreas Ott, der mit seinem Ferrari 458 Challenge seine erste Motorsportsaison bestreitet, bekommt in den Ardennen Gesellschaft. Nicolas Vandierendonck startet mit einem weiteren Ferrari 458 Challenge. 

Klasse 3 und 4 versprechen Spannung

Für viel Aufsehen sorgte bei den letzten Rennen die Klasse 3 bis 4 000 Kubikzentimeter. Da Christian Franck beruflich im Ausland weilt, könnte es für Romain Theissen (Porsche 997 GT3 R) zumindest etwas einfacher werden. Da neben Jorma Vanhanen (Porsche 997 GT3 Cup S) und Tjarco Jilesen (Porsche 997 GT3 Cup) auch Reiner Lutz mit seinem Porsche Cayman wieder ins Gesehen eingreift, könnte es aber durchaus spannend werden. Hinzu kommen mit Manu van der Ryse (Porsche 997 GT3 Cup) und Joost Bömer (Porsche 996 GT3) zwei schnelle Gaststarter.

Ebenfalls als sehr ausgeglichen präsentiert sich die Klasse 4. In dieser Wertung konnten bis dato vier Piloten die Gesamtsiege einfahren. Neben den beiden schnellen Audi-Boliden von Joachim Duscher (Audi 80 Turbo) und René Freisberg (Audi A3 Turbo) konnte VW-Scirocco-Pilot Andreas Schmidt mit bisher zwei Klassensiegen aufwarten. Genau wie Freisberg und Schmidt hat auch Achim Heinrich zwei Klassensiege vorzuweisen.

Mit seinem BMW M1 zählt Achim Heinrich zu den absoluten Frontrunnern in der Klasse. Wieder mit dabei ist in Spa-Francorchamps Pierre Bonhôte, der auf seinem Seat Leon Turbo starten wird. Das STT-Rookie Auto teilt sich diesmal ein Brüderpaar. Marcel Ernst bekommt für das Rennen in Belgien von seinem älteren Bruder Sascha Ernst Gesellschaft. Sjaco Griffieon, der schon letztes Jahr in Zolder in der STT fuhr, wird zudem einen BMW M3 in der 3,5-Liter-Klasse einsetzen.

Marc Roth gibt Comeback

In der Zwei-Liter-Klasse treten Gerhard Füller (BMW STW) und Sandro Rothenberger (Renault Clio Cup) an. Außerdem wird Marc Roth (Audi A4) nach längerer Verletzungspause wieder mit von der Partie sein. Die Klasse 9 der luftgekühlten und Transaxle-Porsche dürfte ebenfalls wieder sehr interessant werden. In dieser Kategorie kämpfen Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo), Georg Vetter und der Tabellenzweite Daniel Behringer (beide Porsche 964) um den Klassensieg.

Tijn Jilesen, der auf seinem Porsche 944 in Oschersleben sein Debüt feierte, bekommt es in der Klasse 10 der Sauger-Transaxle-Porsche mit Franc Kooistra (Porsche 944 S2) zu tun. Neben Audi-Fahrer Kamm werden in der STT-Spezial-Klasse noch V8-Star-Pilot Sven Fisch, sowie Uwe Beckbye mit seiner Arizona Cobra antreten. Damit umfasst das Teilnehmerfeld in Spa-Francorchamps insgesamt über vierzig Fahrzeuge.

Die beiden Qualifikationssitzungen werden am Freitag um 14.50 Uhr beziehungsweise um 17.35 Uhr ausgetragen. Jeweils um 11.30 Uhr werden die beiden Rennen am Samstag respektive am Sonntag gestartet.

Erschienen auf Auto-Rennsport.de.