Der Nürburgring soll meistbietend verhökert werden. Um dies zu verhindern, trommelt der Ehrenpräsident des ADAC Otto Flimm noch einmal seine Mannen zusammen und organisiert den Widerstand. Der Verein „Ja zum Nürburgring“ veranstaltet am kommenden Dienstag einen Autokorso zum Landtag in Mainz.
Unter dem Motto „Verkaufsprozess stoppen – Gemeinwohlbindung des Nürburgrings sichern“ organisiert der Verein „Ja zum Nürburgring“ am Dienstag den 19. März 2013 eine Demonstration mit einem Autokorso durch die Mainzer Innenstadt bis vor den Rheinland-Pfälzer Landtag. Ziel der Aktion ist zu verhindern, dass der Nürburgring als Ganzes in einem europaweit ausgeschriebenen Bieterverfahren versteigert wird.
Der Verein befürchtet, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden, die dem Sport und dem Gemeinwohl schaden werden. Daher verlangt er ausdrücklich, dass „der Europäischen Kommission ein gemeinsames, gemeinwohlorientiertes Lösungskonzept präsentiert wird, das den Sport in den Mittelpunkt rückt.“
Otto Flimm, Vorsitzender des Vereins, dazu: „Wenn die Insolvenzverwalter den angekündigten Weg forcieren, wird es immer schwerer, dem Sport in dem Beihilfeverfahren zu seinem Recht zu verhelfen. Das Verscherbeln der legendären Rennstrecke an den Meistbietenden muss verhindert werden.“
Flimm, der bereits in den siebziger Jahren nach dem Ende der Formel 1 auf der Nordschleife wie ein Löwe für den Erhalt des Rings kämpfte, hat den Verein „Ja zum Nürburgring“ gegründet und maßgeblich daran beteiligt war, dass die Grand-Prix-Strecke gebaut wurde, verlangt, dass die Rennstrecken vom Drumherum getrennt werden. Anders als die Strecken, die gewinnbringend betrieben werden können, sind die überzogenen Betonbauten hoch defizitär.
Der ADAC-Ehrenpräsident stellt außerdem heraus, dass über 90 Prozent der sportlichen Aktivitäten dem Breitensport zuzurechnen sind. Er glaubt daher an gute Chancen, die Gemeinwohlbindung der Sportinfrastruktur bewahren zu können. Da die Insolvenzverwalter bislang alle Angebote des Vereins, an einem Lösungskonzept mitzuwirken, ignoriert haben, geht man nun am Dienstag massiv in die Öffentlichkeit.
Rennserien und Teams bei der Demo dabei
Die Aktion findet inzwischen breite Unterstützung. Mit der VLN-Langstreckenmeisterschaft ruft eine der populärsten deutschen Rennserie zum Mitmachen auf. Auch die RCN, die Youngtimer Trophy und der FHR Langstreckencup rufen zur Teilnahme an der Demo auf. Genauso starten prominente Rennfahrer wie Christian Menzel oder Sabine Schmitz und diverse kleine und größere Teams Aufrufe, am Dienstag nach Mainz zu kommen.
Wer mit dem eigenen Auto teilnehmen möchte, sollte sich vorher anmelden. Für Teilnehmer ohne eigene Fahrgelegenheit werden Bus-Shuttles ab Adenau, Breidscheid und Nürburg eingerichtet. Treffpunkt ist um elf Uhr in Mainz-Finthen, Am Finther Wald. Von dort setzt sich der Korso am Mittag in Bewegung in Richtung Landtag, wo um 14 Uhr die große Kundgebung stattfinden wird. Alle Informationen zu dem Thema gibt es auf der Seite des Vereins unter diesem Link.
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