VLN: Meister nach einer starken Saison

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Ullrich Andree, Dominik Brinkmann und Christian Krognes holten im Scirocco GT24 ihres Teams LMS Engineering den Meistertitel der VLN 2012. Nachdem der letzte Lauf wegen des Wintereinbruchs in der Eifel abgesagt werden musste, hatte das Trio schließlich 0,47 Punkte Vorsprung vor den Zweitplatzierten Elmar Jurek und Jannik Olivo im TKS-Clio.

Vor dem Finalrennen lag die Scirocco-Truppe in der Gesamtwertung noch auf Platz zwei. Die Führung hatten zunächst noch Marcel Belka und Norbert Bermes inne. Die Avia-Aston-Martin-Mannen waren in sieben Läufen in ihrer Klasse siegreich und holten einmal den zweiten Platz. Lediglich beim neunten Lauf patzte die Truppe und blieb punktelos. Entscheidend war aber, dass die Klasse SP10, in der die beiden antreten, über die Saison nicht annähernd so gut besetzt war, wie die Klasse SP3T der neuen Titelträger.

In der Klasse für Spezial-Rennwagen mit aufgeladenen Zwei-Liter-Motoren waren in der Regel um die 20 Teilnehmer am Start. Ullrich Andree, Dominik Brinkmann und Christian Krognes holten in dieser Klasse siebenmal den Sieg. Und das bei einem Konkurrenz-Umfeld, das sich durchaus sehen lassen kann. So waren neben diversen Seat Leon Supercopa und schnellen Audi TT unter anderem auch die Routiniers und Ex-Meister Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche in ihrem Kissling-Opel-Astra in der Klasse dabei. Jene holten sich auch prompt den Klassensieg, als die LMS-Truppe im sechsten Lauf vom Pech verfolgt war.

Ausgerechnet als Ulrich Andree pausieren musste und die beiden jungen im Team Krognes und Brinkmann das Ding schaukeln sollten, wurde der blaue Scirocco gleich nach dem Start von einem Audi TT RS abgeräumt. Ohne den Kölner, der schon einmal knapp an der Meisterschaft vorbeigeschrammt war, handelte die Truppe sich so ihre einzige Nullnummer des Jahres 2012 ein. Mit Andree kam dann im siebten Lauf das Rennglück zurück und der Wolfsburger Renner war neuerlich dreimal in Folge siegreich in seiner Klasse.

Der Nuller musste genauso wie das schlechte Ergebnis vom dritten Lauf, als man nur Neunter wurde, als Streichergebnis herhalten. Da der letzte Lauf nicht gestartet werden konnte, flossen also nur die sieben Siege in die Wertung ein. Ulrich Andree dazu: „Natürlich hätten wir den Titel gerne auf der Rennstrecke geholt, aber das Wetter hat heute einfach nicht mitgespielt. Trotzdem freuen wir uns riesig, nun als Meister festzustehen. Wir hatten über die gesamte Saison ein Topfahrzeug und waren ein fantastisches Fahrertrio.“

Krognes erfüllte sich mit dem Titel einen Traum: „Seit meinen ersten Runden auf der Nordschleife habe ich immer davon geträumt, hier einmal einen Titel zu holen. Die VLN-Langstreckenmeisterschaft ist extrem hart umkämpft. Daher bin ich doppelt stolz, in dieser starken Meisterschaft am Ende ganz oben zu stehen.“ Der Norweger holte mit Dominik Brinkmann zusätzlich auch die VLN Junior Trophäe. „Natürlich habe ich mir Chancen ausgerechnet, in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden“, so Brinkmann. „Dass es wirklich geklappt hat, ist fantastisch. Diesen Moment werde ich genießen.“

Die Nummer eins, die in der abgelaufenen Saison noch einen der Black-Falcon-BMW zierte wurde der LMS-Mannschaft schon am Samstag symbolisch übergeben. Es dürfte aber im kommenden Jahr noch schwerer werden, die Meisterschaft zu verteidigen. Zum einen wächst die Konkurrenz in der eigenen Klasse. Im Fahrerlager war schon der neue Kissling-Opel-Astra-Bolide für die kommende Saison zu bestaunen, der schon alleine optisch bärenstark daherkommt. Und wer die Bad Münstereifler Rennwagenschmiede kennt, weiß dass deren Gefährte in der Regel nicht nur schnell aussehen.

Zum anderen gibt es weiterhin starke Gespanne in anderen Klassen, die auch gute Starterzahlen haben. So hört man, dass die Klasse V6 der Serienwagen bis dreieinhalb Liter Hubraum weiteren Zuwachs erhält. Dort waren immerhin die Meister der Saison 2011 am Start. Karsten Knechtges, Tim Scheerbarth und Steve Jans waren auch heuer noch bis kurz vor Schluss mitten im Kampf um den Titel. Am Ende sprang immer noch der vierte Platz für die schwarzen Falken heraus. Auch die Clio-Klasse Cup3 boomt nach wie vor. Deren Vorzeigerenner Jannik Olivo holten sechs Klassensiege, wurden einmal Zweiter und reichten zwei Nuller als Streichergebnis ein. Das reichte am Ende für den zweiten Gesamtrang.